Gedankenkino

Montag, 14. Januar 2008

Kreise Kreise

Wenn einen das Gedankenkino nicht schlafen lässt, dass Gehirn unablässig neue Informationskaskaden sendet (egal ob erwünscht oder nicht), dann muss man etwas unternehmen. Da sich so ein Gehirn leider immer noch nicht einfach abschalten lässt, es sei denn man bevorzugt tödliche Methoden, muss man also den umgekehrten Weg gehen. Man füttert es mit Informationen. Nun liege ich hier also in meinem Bett, schaue mir eine Doku nach der anderen an und merke so langsam wie mein Gehirn zu müde wird um noch alles aufzunehmen was da so kommt. Derzeit läuft die Doku "Zwischen den Fronten - Die neuen Achsen der Macht" in der es um das Jahr 2008 geht, die Verteilung der Macht auf der Welt und in der behauptet wird, es sei die Schwäche Europas das es hier keine einheitliche Religion geben würde. Der Hedonismus sei auf dem Vormarsch, der Atheismus zu weit verbreitet und dies alles sei eine Schwäche die Europa früher oder später den Untergang bringen wird. Religionen können etwas bewegen, ja. Aber nur auf Kosten der einzelnen Menschen, meist mit durch Unterdrückung von Forschergeist und freiem Denken und sie ersticken Kreativität und Kunst. Menschen die, egal an welchen Gott, glauben sind keine schlechten Menschen oder anders. Auch sie sind kreative Forscher, Wissenschaftler und Denker. Nur wenn die Religionen staatlich verordnet und sogar unter Zwang umgesetzt werden, dann ersticken sie alles was einem Land zu Größe und Stärke verhelfen kann. Darum sehe ich die fehlende Religiösität in Europa nicht als Schwäche, sondern als Stärke. So, und nun geh ich ins Bett. Gute Nacht da draußen. Ich wünsche schöne Träume.

Samstag, 22. Dezember 2007

Gedankenkino (4)

Die Schuhe knirschen im Schnee und hinterlassen scharf abgegrenzte Spuren die sich langsam mit dem feinen weißen Pulver füllen. Die Luft ist fast zu kalt zum Atmen und sticht in die freiliegenden Hautpartien im Gesicht. Der Weg wird nur durch ein paar lange Holzstangen markiert die aus dem Schnee ragen. Zwei oder drei Schritte von diesem Weg entfernt sinkt man schon bis zu den Hüften in tiefem Schnee ein. Die Gruppe Kinder vor einem johlt und gröhlt, bewirft sich gegenseitig mit Schnee und stapft dabei vergnügt den Weg auf den Berg nach oben. Es rieselt kleine und feine Flocken von oben und die Schritte werden automatisch langsamer. Die Stimmen von vorne werden leiser, als die gesamte Gruppe über eine kleine Kuppe wandert und hinter einem Stück Fels verschwindet. Es hört auf zu schneien, und als ich mich umdrehe sehe ich das Panorama der tschechischen Landschaft die sich vor mir ausbreitet. In der Ferne brechen erste Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke und zeichnen klar umrissene Spots auf Täler, Dörfer und zugefrorene Ebenen. Ich stehe schweigend da, nehme diesen Anblick in mich auf und muss fast zusammenzucken als hinter mir plötzlich eine Stimme ertönt "Na Legatus, satt gesehen?" Ich drehe mich um nicke und lächle und laufe den Weg weiter, der den Berg nach oben führt. Die intensivste Erinnerung die ich jedoch mitnehmen werde, ist dieser allgegenwärtige Duft von Schnee, der überall in der Luft liegt.

Donnerstag, 22. November 2007

Gedankenkino (3)

Ein laues Lüftchen weht mir um die Nase. Es hat den Duft von Frühsommerwiese. Leises Rascheln von überall her. In der Ferne rauschen die Blätter der Bäume vor sich hin und die Sonne strahlt beim aufgehen die Wolken über mir blutrot an. Langsam werden die Vögel wach und die ersten Tautropfen auf den Grashalmen fangen das Licht der Sonne ein um damit ein kleines Freudenfunkeln abzustrahlen. Ich liege in meinem Schlafsack mitten in dieser Wiese, neben meinem rechten Bein merke ich hart und metallisch mein G3 und so langsam werden mir auch die Geräusche von links und rechts bewusst, die von noch mehr schlafenden Gestalten wie mir herrühren. Ich drehe den Kopf nach links und betrachte meine Umgebung aus der Perspektive eines Käfers. Die Grashalme bilden ein undurchdringliches Dickicht, ab und an lässt sich ein kleines Tierchen blicken das schnell wieder verschwunden ist und die Tautropfen bilden kleine Linsen die Feuerfunken tief nach unten schicken und mir fast wie kleine Discokugeln vorkommen.

Ein Geräusch von rechts lässt mich meinen Kopf rumdrehen. Ich blicke auf zwei Kampfstiefel die ordentlich geschnürt sind. Die Stiefel stecken an den Füßen meines Spießes, der sich neben mich gehockt hat und mich angrinst. Leise sagt er "Morgen Legatus, langsam hoch mit ihnen und fertig machen, wir wollen bald weiter". Ich schau ihn an und frage ihn warum es heute weder Trillerpfeife noch Weckgebrüll gab. Da grinst er wieder und meint: "Wissen Sie Soldat, selbst son alter Hauptfeld wie ich erkennt, wenn ein Morgen besonders schön ist. Und schöne Morgende beginnen immer leise."

Guten Morgen da draußen.

Freitag, 19. Oktober 2007

Gedankenkino (2)

Langsam öffnet sich vor ihm die Schiebetür zum Steuerraum. Er betritt den kleinen, gedämpft beleuchteten, Raum und platziert sich vor der Steuerkonsole. Sein neuster Auftrag lautet, einen Planeten in 11 Lichtjahren Entfernung zu sondieren. Langsam und bedächtig tippt er die Zahlen auf der Steuerkonsole ein. Mit einem leichten Summen startet der Wurmlochantrieb und reisst ihn samt dem kleinen Schiff durch den Hyperraum. Kurze Zeit später ist auch das Landemanöver beendet, und langsam beginnt sich die Landeklappe des Schiffes zu öffnen. Direkt vor der Öffnung steht ein kleines, seltsam aussehendes Wesen das auf einmal zu sprechen beginnt... "Oh, hallo Herr Legatus. Das ist ja schön das sie gerade kommen. Ich wollte gerade zum Concierge runter um ihn zu fragen. Aber wo sie jetzt da sind können sie mir doch sicher mal kurz was helfen." Seufzend nicke ich, trete aus dem Fahrstuhl und laufe meiner alten Nachbarin hinterher.

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Legatus - 27. Okt, 11:54
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Burningheart (Gast) - 24. Okt, 21:02
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Bei uns ist auch alles gut. Unser Kleiner krabbelt...
Burningheart - 16. Aug, 17:57
Alles bestens :) Gut...
Alles bestens :) Gut beschäftigt aber die Kleine wächste...
Legatus - 2. Jul, 11:16

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