Natur
Für viele Städter ist Natur doch eigentlich nur noch ein Ärgerniss. Bei Allergikern kann ich das ja noch nachvollziehen, aber warum meckert Hinz und Kunz über Unkraut (was meist garkeins ist, sondern einfach nur schöne Pflanzen sind die nicht zur Ordnung im Vorgarten passen) über Bäume die im Weg stehen, über Kastanien und Blätter die runterfallen und über Sträucher die auf dem schönen gepflegten Rasen wachsen? Ich bin schon mein Leben lang Großstädter, aber ich geniesse auch die Natur. Klar, ein Wald ist schöner als ein paar Bäume die in einer Straße gepflanzt wurden, und eine naturbelassene Sommerwiese ist allemal besser als ein 08/15 Stadtrasen der alle 2 Monate gemäht wird. Ich jedoch geniesse am liebsten die Symbiose zwischen Natur und Stadt. Wenn man Morgens das Fenster aufmacht und den Wind in den Bäumen hört, gepaart mit dem fernen Verkehrslärm. Wenn ich durch eine schäbige Hintertür eines Hauseinganges laufe, und direkt in einem kleinen Zaubergarten lande, in dem man die Betonwände vor Grün nicht mehr sieht. Alte Häuser die von der Natur zurück erobert werden und Blumen die sich ihre Lücke im Beton erkämpfen. Es gibt in dieser Stadt wunderbare Ecken, die streckenweise naturbelassener sind als Felder und Zuchtwälder. Man muss ab und an nur die Augen aufmachen um sie zu sehen, und sich nicht über Unkraut ärgern, was eigentlich garkeins ist.
Legatus - 18. Jun, 15:48