Manchmal fällt es...
schwer sich zu bewegen. Man liegt auf dem Bett und starrt an die Decke. Vieleicht läuft noch Musik im Hintergrund. Ganz leise, nur um sich nicht allein zu fühlen. Man liegt und lässt die Gedanken treiben. Bilder tauchen auf, ganz langsam erst, dann immer schneller, Kaleidoskop, schneller, noch schneller. Dann ein kurzer Stop. Und es beginnt von vorne. Man denkt an nichts bestimmtes. Manchmal an Dinge die man gerade machen sollte. Nur dann müsste man sich bewegen. Manchmal fällt es schwer sich zu bewegen. Du schaust dich um in diesem Raum. Deinem Raum. Und dann starrst du wieder an die Decke. Jetzt fangen die Gedanken an zu kreisen. Du hast das Gefühl, dass Bett kreist mit deinen Gedanken. Dann, ganz plötzlich, da, ein schöner Gedanke. Du hälst ihn fest, bis er der einzige ist der noch Bilder liefert. Dein eigenes Kino, an der Decke über deinem Bett. Doch irgendwann verschwindet auch er wieder, und das treiben in der Weite deiner eigenen Gedanken beginnt von vorne. Du suchst in der Weite und wirst fündig. Manchmal sind es Sachen die du nur am Rande berührst, ganz vorsichtig, nicht zu doll daran rütteln. Sie könnten explodieren. Andere Gedanken hälst du kurz fest, schmeckst sie, spürst sie und erkennst dann was sie sind. Vergangenheit, abgelegt, schon fast vergessen. Du suchst weiter und findest altes, neues, schönes, hässliches, peinliches, vergebenes, brennendes, schmerzendes und kaltes. Doch nichts bleibt im Vordergrund. Es kreist weiter. Und dann, auf einmal, wird es ruhig. Nur ein kleiner Gedanke, nur ein kleines Wort, vieleicht ein Name, drängt sich in den Vordergrund. Auf einmal fällt es nicht mehr schwer sich zu bewegen. Man greift lächelnd zum Telefon.
Legatus - 30. Okt, 10:15