Samstag, 26. November 2005

Wir hatten...

einen Garten in Zühlsdorf. Als ich klein war bin ich dort gerne mit rausgefahren. Wenn man durch das große Tor in den Garten kam, sah man erstmal eine große Wiese, auf der rechten Seite ein paar kleine Bäume und links stand ein alter schwarzer Schuppen. Hinter dem Schuppen war ein kleiner Wald aus Kiefern. Ein Stück weiter nach hinten waren Beete, die Oma J. angelegt hatte. Dort gab es fast alles was so ein Gemüsebeet hergeben muss. Zwischen den ganzen Möhren, Tomaten, Zwiebeln und Bohnen waren auch Erdbeeren.

Garten-4

Rechts stand ein Holzschuppen und neben ihm war ein Kompost-Haufen. Vor dem Anbau am Haus, war links neben dem kleinen Schuppen noch ein Plumsklo, so ein richtig altes mit Herzloch in der Tür und Eimer unterm Donnerbalken. In der Mitte vom ganzen stand ein riesengroßer Strauch, an dem Opa J. immer das Metallfass zu stehen hatte in dem er selber Gülle zum düngen machte. Dann kam am anderen Ende des Gartens das Haus. Nach dem 2. Weltkrieg war das eigentlich noch kein Haus, sondern ein alter Eisenbahnwaggong, dem nur die Räder abmontiert waren und den man dann auf ein Fundament gesetzt hatte. Als erstes hatte man eine kleine Veranda angebaut und anschliessend ein etwas größeren Anbau. Über das ganze wurde dann ein Dach gebaut, was mit dicker Teerpappe bedeckt war. Später kam dann noch ein Anbau an der rechten Seite dazu wo eine Toilette und eine Dusche eingebaut wurden.

Garten-2
Garten-1

Hinter und rechts neben dem Haus waren viele Sträucher mit Stachel- und Johannisbeeren. Überall standen Apfel- und Kirschbäume, die regelmäßig von mir und Bruderherz geplündert wurden. Im Sommer stand links neben dem Haus immer ein großes Schwimmbecken wo wir sehr oft baden gingen.

Das erste an was ich mich im Zusammenhang mit unserem Garten erinnern kann, sind die Tage wo mein Opa noch ein wirklich starker und großer Mann war. Immer war irgendwas zu tun. Ich sah ihn nur in seinen blauen Arbeitsklamotten rumrennen und hier mal Hecken beschneiden, dann dort die Beete bewässern und anschließend Dreck mit der Schubkarre wegfahren. Wenn mein Bruder und ich mal nicht an die höher hängenden Kirschen oder Äpfel rankamen, hob er uns hoch, damit wir sie pflücken konnten. Oder er holte einen langen Holzstab mit einem Beutel am Ende mit dem man die Äpfel ernten konnte die ganz oben im Baum hingen.

Oma stand meistens in der kleinen Küche, und kochte oder sie kümmerte sich um die Beete. Oft lag sie auch in einem Liegestuhl vor dem Haus in der Sonne und lass in einem Buch oder ruhte sich aus. Mein Dad half meinem Opa, und meine Mom half meiner Oma.

Um unseren Garten herum gab es noch ein paar andere Häuser und dann viel Wald. Nach dem Essen holten mein Bruder und ich unsere Fahrräder aus dem Schuppen und fuhren die ganzen Waldwege entlang, suchten Pilze wenn es an der Zeit dafür war oder bauten mit den anderen Kindern die dort noch so waren am Baumhaus das wir im Wald zwischen 5 oder 6 großen Bäumen bauten. Das Material dafür sägten wir uns zurecht und die Nägel wurden heimlich aus dem Schuppen genommen oder von den anderen Kindern mitgebracht. Wir fuhren Wettrennen auf den Sandwegen oder, wenn die Eltern es erlaubten, mit den Fahrräder bis zum Zühlsdorfer See und gingen baden.

Irgendwann konnte mein Opa nicht mehr alles machen was er gerne im Garten machen würde. Das Alter machte sich bemerkbar. Er schnaufte dann immer sehr stark und meine Oma sagte ihm er solle aufhören und sich ein bisschen ausruhen. Zu der Zeit war ich ca. 12 Jahre alt und wollte auch langsam nicht mehr immer mit in den Garten raus müssen. Die Beete wurden verkleinert und meine Eltern fuhren nun oft alleine mit raus um zu helfen. In der Zeit wo ich so zwischen 14 und 16 Jahre alt war, kam ich höchstens nur noch mal am Wochenende mit um zu Grillen oder meinen Eltern zu helfen, wenn mein Dad etwas nicht alleine schaffte.

Heute ist der Garten wieder in 2 Parzellen aufgeteilt und verkauft. Aber die schönen Erinnerungen aus der Kindheit bleiben.

Es kann auch...

sehr schöne Abende geben, obwohl man eigentlich nix anderes macht als vor dem PC zu sitzen.

Und es können schöne Nächte werden...

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Legatus - 2. Jul, 11:16

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