Heute ist einer dieser Tage wo man sich wünscht das es schon Freitag Nachmittag ist. Gestern zwar früh ins Bett gegangen, aber dank Gedankenkino noch eine Weile wach gelegen. Heute Morgen trotz lange schlafen totmüde aufgewacht und auf dem Weg zum Bad erstmal den Zeh kräftig angestoßen. Zum Glück sah niemand wie ich in Unterhose auf einem Bein durch die Wohnung hüpfte und dabei Flüche vor mich hin murmelte. Ich denke das hätte für einige amüsierte Mienen gesorgt.

In der Bahn, die natürlich voll wie eine Sardienenbüchse war, rammte mir eine ältere Dame ihren Reisekoffer auf Rollen in die Hacken, um sich erst zu entschuldigen und mir direkt danach beim Umdrehen ihre Handtasche in die Seite zu rammen. So malträtiert erreichte ich die Arbeit, um festzustellen das der Berg Papier auf meinem Schreibtisch langsam die Dimensionen vom Mount Everest annimmt und das ich heute auch noch Telefondienst habe.

Wenn ich etwas nit leiden kann, dann sind das hinterfotzige Menschen. Eine der Damen hier auf Arbeit ist so eine Person. Nach vorne hin immer nett und freundlich und man kann gut mit ihr reden. Hinten rum wird dann getratscht und runtergemacht. Ich halte mich aus diesen ganzen Grabenkämpfen hier mehr oder weniger raus, aber manchmal kann ich nur noch mit dem Kopf schüttelt wie sich einige Menschen hintenrum gegenseitig mit Schmutz beschmeissen, um sich dann hinzustellen und erstmal freundlich lächelnd miteinander zu plaudern. Und vor allem ist es immer wieder interessant zu sehen, wie schnell das Umschalten zwischen diesen zwei "Modi" funktioniert. Ich glaube ja langsam das manche Menschen das Zuhause vor dem Spiegel üben. Der Vorteil wenn man zwischen solchen Fronten steht liegt nur darin, dass ich ab und an dran erinnert werde wie manche Leute hier wirklich sind, und mich dementsprechend verhalten kann.