Aufstehen
Wenn sich das Aufstehen wie Kaugummi hinzieht, der Elan fehlt und man eigentlich einfach nur liegen bleiben will. Nochmal wegdösen um dann erschrocken festzustellen das man nur noch 20 Minuten bis zum Zeitpunkt des Wohnungstüröffnens hat. Mit einem Stöhnen das einem 60jährigen alle Ehre machen würde aus dem Bett krauchen um im Bad dann festzustellen das der Erfinder des Spiegels noch nachträglich für seine Schandtat erhängt werden sollte. Die Zahnbürste wiegt Tonnen und das Wasser für die Katzenwäsche ist ekelhaft kalt. Trotzdem fühlt man sich nicht erfrischt sondern schläft beim sitzen auf der Toilette fast nochmal ein. Beim anziehen der Hose torkelt man wie betrunken durch den Raum und den Pullover zieht man sich erstmal linksrum an. Die 20 Minuten Schonfrist sind fast rum und rauchen wollte man eigentlich auch noch eine. Beim Schließen der Wohnungstür überkommt einen das starke Gefühl das man gerade einen riesigen Fehler macht und man sie eigentlich von innen statt von außen schließen sollte um nochmal ins Bett zu schlurfen und nicht vor Mittag weder daraus hervorzukriechen. Die kalte Luft erwischt einen wie ein Hammerschlag. Man kommt auf die Idee das das ganze Leben nur ein einziges Ziel kennt, nämlich um einen immer und immer wieder zu quälen und zu foltern. An der Bahnhaltestelle stehen auch schon so ein paar Gestalten wie man selbst, und auf einmal hat man gute Laune. Die schaun nämlich genauso Scheisse schrecklich aus wie ich. Gute Laune ist nach 2 Minuten Bahnfahrt vorbei. Man ist am einschlafen und erwischt gerade noch so die Station wo man rausmuss. Nachdem man doch heile auf Arbeit angekommen ist stellt man fest:
ICH WILL WIEDER IN MEIN BETT!
ICH WILL WIEDER IN MEIN BETT!
Legatus - 24. Jan, 07:56
ich beneide jeden morgen meinen kater, der nach seinem morgendlichen "pieselausflug" sehr entspannt im körbchen liegt und aus dem fenster guckt ... und ich zur arbeit fahre.