immer wieder, was am Rolltreppenprinzip "Rechts stehen, Links gehen" so schwer zu verstehen ist. Vor allem wenn die Dame die auf der linken Seite alles blockiert sofort losrennt als hätte sie es sehr sehr eilig sobald sie unten angekommen ist.
mal in Berlin seid und im Admiralspalast immer noch "Rocky Horror Picture Show" läuft, geht hin! Es lohnt sich auf jeden Fall und macht riesen Spaß. Nur wenn nach dem Ende die Darsteller nochmal rauskommen solltet ihr die Augen schließen. Martin Semmelrogge in Strapsen muss man nicht sehen. Wirklich nicht!
Eigentlich bin ich ja kein Fan des deutschen Kinos. Klar, es gibt Ausnahmen, wie zum Beispiel "Der Schuh des Manitu" oder "Schlafes Bruder". Aber im allgemeinen gilt für mich eher, dass viele Deutsche Filme einfach nur gestelzt und langweilig wirken.
Gestern Abend ist jedoch meine Meinung vom deutschen Film wieder einen ganzen Sprung nach oben gestiegen und ich wurde überzeugt, dass es doch noch einige Filmemacher gibt, die eine Geschichte erzählen können und dies auch noch in wunderbare Bilder verpacken.
In "Berlin Calling" geht es um DJ Ickarus. Einen DJ der gerade dabei ist ein neues Album aufzunehmen. Leider dreht ihm jemand im Club ziemlich harte Drogen an, und er landet mit Psychosen in der Psychiatrie.
Der Film würde sich allein schon wegen des unglaublich guten Soundtracks von Paul Kalkbrenner lohnen. Nimmt man noch die Kamera von Andreas Doub dazu, der es geschafft hat Bilder einzufangen die man so im Kino selten sieht, ist dieser Film einfach nur zu empfehlen. Und diese Empfehlung gilt nicht nur für Berliner (die sicher viele Orte wiedererkennen werden) sondern für jeden der gute Filme mag, die ohne moralischen Fingerzeig auskommen.
Wenn man so in der Stadt unterwegs ist, fällt einem irgendwann einmal auf, wie sich die Leute in den Massen so bewegen. Da hat man die Touristen die aus eher kleinen Städten oder Dörfern kommen. Sie schauen überall hin, nur nich in die Richtung in die sie laufen. Daraus resultiert oftmals der eine oder andere Rempler. Gerade in größeren Bahnhöfen ist immer wieder gut zu beobachten, wie Touristen einfach mitten im Weg stehen bleiben, ohne Gespür für die Menschen um einen herum und so dafür sorgen, dass niemand mehr so richtig durchkommt. Sie sind es nicht gewohnt sich unbewusst darum zu kümmern wer um sie herum ist und wo derjenige eventuell gerade hinwill.
Dann hat man noch die Einheimischen. Sie kennen ihr Ziel, wissen wo sie hinwollen und sie achten unbewusst die ganze Zeit auf die anderen Menschen um sich herum. Jemand der in Berlin geboren ist und sein ganzes Leben hier verbracht hat wird sehr selten mit anderen Menschen zusammenstoßen, es sei denn das Gedränge ist so groß das sich ein Kontakt mit anderen nicht mehr vermeiden lässt. Aber auch hier wird er auf ein Minimum beschränkt. Stehen bleiben mitten im Weg findet so gut wie nie statt. Großstädter stellen sich an die Seite oder suchen sich eine etwas ruhigere Ecke um nicht den Weg für all die anderen Menschen zu versperren.
Eine von mir geschätzte Tätigkeit ist es, mich irgendwo an einen Nahrungsstand auf einem Bahnhof zu stellen und den Leuten um mich herum dabei zuzuschauen wie sie sich in der Menge bewegen. Und wenn ich dann so den einen oder anderen Klassifiziert habe, stellt sich oftmals raus wie recht ich damit hatte. Spätestens dann wenn ich wie heute ein "Mei is dos vull hüier" höre.
"Berliner Originale" trifft man immer wieder. Heute Morgen in der Bahn. Ich sitze auf meinem Platz, lese Still vor mich hin als am Alex auf einmal eine laute Stimme aus der Menschenmenge um mich herum ein "Good Morning Berlin" äußert. Anschließend erfolgte eine Liebeserklärung an Berlin die von Sätzen getragen wurde wie "Berlin ist einfach eine Klasse Stadt. Ich liebe diese Stadt". Gefolgt von einem "Ich bin der betrunkene Christian". Er versuchte jeden der Umstehenden in ein Gespräch zu verwickeln, haute ein paar Ossi-Wessi-Witze raus über die nur er lachen konnte und erklärte immer wieder wie sehr er doch Berlin lieben würde. Auf meiner Station stieg er aus. Unauffälliger Mensch, recht klare Stimme ohne Lallen dafür aber heftig schwankend und "duftend". Um 8.30 Uhr Morgens. Berliner Original.
Heute setze ich mich in der S-Bahn auf einen der Sitzplätze. Neben mir eine einsame Zeitung, ordentlich gefaltet aber definitiv schon gelesen. Nach zwei oder drei Stationen nimmt eine junge Frau mir gegenüber Platz und bemerkt sofort die Zeitung. Sie beugt sich interessiert nach vorne und beginnt zu lesen. Ich halte mich weiter an mein Buch, wunder mich aber warum die Frau die Zeitung nicht nimmt. Zweimal merke ich aus dem Augenwinkel wie sie mich anschaut und kurz davor ist etwas zu sagen. Als sie zum dritten mal ansetzt schaue ich auf und blicke sie fragend an. Sie lächelt, deutet auf die Zeitung und fragt mich ob sie die haben dürfte. Ich antworte ihr das sie die natürlich gerne haben darf und das es garnicht meine wäre. Danach senke ich meinen Blick wieder auf mein Buch. Plötzlich fängt sie an zu kichern, klopft mit einem Finger gegen meinen Buchrücken und sagt zu mir "Muss ja echt spannend sein dein Buch. Hab noch nie jemanden gesehen der so versunken ist in eine Geschichte". "Ja, sehr spannend" sag ich und nicke. Sie kichert wieder. "Merkt man!" und deutet auf die Zeitung. Ich schaue genauer hin und merke das ich die ganze Zeit auf der einen Ecke der Zeitung gesessen habe. Grinsend hob ich meinen Hintern ein wenig damit sie die Zeitung nehmen konnte. Wir grinsten uns nochmal an und dann laß jeder für sich weiter.
Alle die glauben, einen chinesischen Schnellimbiss zu leiten ist nicht unbedingt ein Job der hohe Voraussetzungen benötigen würde, sollte einfach mal bei seinem nächsten Berlinbesuch im Bahnhof Friedrichstraße vorbeischauen. Dort gibt es einen dieser kleinen Imbisse. Setzt euch in eine Ecke nachdem ihr eure Bestellungen abgegeben habt und schaut der kleinen Chinesin zu, die die Kasse bedient und hier und da auch ein paar kleine Arbeiten macht. Am besten tut ihr das wenn gerade die Mittagsstunde herrscht. Die Schlange am Tresen wird nicht sonderlich kürzer. Sie wirft die ganze Zeit dem Menschen der ihr gegenüber steht ihr resolutes "Ja bitte?" an den Kopf, bekommt eine Bestellung genannt und ruft was in Chinesisch den 3 Köchen zu.
Diese wirbeln die ganze Zeit vor sich hin und brutzeln, braten und kochen. Die fertigen Gerichte werden neben ihr abgestellt und sie wirft nur einen Blick drauf schreit eine Zahl und deutet dabei auf denjenigen der das Essen bestellt hat. Egal ob da 5 oder 10 wartende Leute stehen, sie weiss immer wem das Essen, dass gerade fertig ist, gehört. Die Preise rechnet sie auch bei Großbestellungen schon im Kopf aus, noch bevor sie die Kasse bedient hat und sie leitet nebenbei noch die Köche an wenn die mal nicht wissen was gerade dran war. Wenn man ihr ein wenig zuschaut, kann man leicht in Trance fallen, einfach weil dieser Ablauf und ihr monotones "Ja bitte", "4 Euro bitte", "63 bitte" eine art hypnotischen Unterton haben der einen völlig in seinen Bann zieht.
Das Beste an diesem Imbiss ist jedoch, dass ich noch nie länger als 5 Minuten auf mein Essen gewartet habe, und das es auch noch schmeckt. Einfach mal besuchen und sich ein wenig in den Bann ziehen lassen. Lohnt sich!
Das Rennen und HHetzen des Tages ist vorbei, die kühle Nachtluft streift mein Gesicht und die Stadt zu meinen Füßen kommt langsam zur Ruhe. Auch wenn Berlin niemals schläft, es ruht zumindest und in der Ruhe liegt eine oberflächliche Sicherheit die mir hilft einfach ein wenig abzuschalten. Die Gedanken verweilen mal hier, mal dort und locken des öfteren ein Lächeln auf mein Gesicht. Der neue Job hat sich als Glücksgriff rausgestellt. Selten so willkommen gefühlt in einem Team. Selten solchen Spass an und bei der Arbeit gehabt und selbst wenn es mal anstrengend wird geht man mit einem Gefühl der Zufriedenheit nach Hause.
Auf dem Weg dorthin noch ein kleiner Abstecher zu dem Berg an dem kleinen Fluss, ein wenig außer Atem kommt man oben an, und geniesst den Ausblick über "seinen" Teil der Stadt. Auch wenn man diesen Teil eventuell bald verlässt um endlich eine größere Wohnung zu finden, fühlt es sich doch gut an einfach mal dort zu sitzen und die Gedanken rückwärts strömen zu lassen. Um einen herum rauschen die Blätter und langsam aber stetig verschwindet die Sonne. Man ist nicht völlig Zufrieden, weil es einfach noch Dinge gibt die nicht so laufen wie man es sich wünscht. Aber doch ist es ein gutes Gefühl. Irgendwann steigt man dann langsam nach unten, mehr tastend als sehend und macht sich auf den kurzen Weg in seine eigenen vier Wände. Ich wünsche eine gute Nacht da draußen. Schlaft gut.
So...da war ich dann also wieder bei Frau Rabe und Anhang. In Hamburg hab ich sie abgeholt, gleich das neue Büro angeschaut und anschließend zu den beiden nach Hause gefahren. Dort gleich heimisch gefühlt und bis in die späten Abendstunden gequatscht. Am nächsten Tag kamen dann Frau Goldschabe und Anhang zu besuch. Sehr nette Bekanntschaft die ich da machen durfte :) Gerne wieder! Zum Mittag wurde gegrillt, Salat mit KNOFIIII gegessen und bis in den späten Abend Filme geschaut. Sonntag ging es dann nach Hamburg rein zum Hafenfest. Dort die Füße wund gelaufen, Schiffe angeschaut und lange nach ner Champingnon-Pfanne gesucht. Alles in allem ein sehr gelungenes und schönes Pfingsten. Dafür vielen Dank an die beiden!