Montag, 28. November 2005

Seelenstriptease

Es ergab sich eines Tages, dass ich ein Mädchen kennenlernte. Ich fand sie interessant. Sie fing an mit mir zu flirten. Ich flirtete zurück. Bald war es soweit das wir uns fast jeden Tag sahen. Wir verbrachten viel Zeit zusammen und redeten und lachten. Sie erzählte mir von ihren Problemen, doch sie hörte meinen nie zu. Ich war verknallt in sie, aber ich wusste nicht was sie bewegte, denn über Gefühle sprach sie nicht. Sie wimmelte immer ab, fand andere Themen auf die sie meine Aufmerksamkeit lenken konnte und machte auch sonst keine Anstalten einen Schritt auf mich zuzugehen. Nur flirten, dass tat sie weiterhin. Wie ein Spiel. Sie sprach viel über ihren Ex, der auch ihr derzeitiger Chef ist. Sehr viel sogar.

Eines Tages lernte ich ihre anderen Männer kennen. Als ich sie fragte, erzählte sie stolz das 23 Männer auf sie stehen würden. Sie sah diese Männer fast jeden Tag, den einen mehr, den anderen weniger. Das blieb auch nicht aus, bei ihrer Arbeit als Verkäuferin. Und ich? Ich war so dumm und stellte mich in dieser Schlange an. Erhoffte mir mehr Chancen als all die anderen. Ich sah sie auch weiterhin jeden Tag. Wir sprachen und lachten, ich hörte mir ihre Sorgen an und sie wollte von meinen nichts wissen. Sie flirtete, nicht nur mit mir, auch mit den anderen. Aber ich dachte, sie flirtet mit mir mehr als mit den anderen, ich hatte immer noch Hoffnung. Aber nichts änderte sich, nichts passierte. Und langsam dämmerte mir, das ich wohl für immer in dieser Schlange warten würde, wenn ich mir nicht selber einzugestehen bereit war, dass dort nicht mehr ist, ausser flirten.

Als ich sie fragte, was ich für sie bin, wusste ich die Antwort schon fast. Ein guter Kumpel sagte sie, ein Freund der mir zuhört. Von da an war mir klar, dass niemals etwas dort sein konnte. Ich war nie verliebt in sie. Ich war verknallt, verschossen in einen Traum. Den sie nicht teilen wollte und konnte.

Vieleicht war ich einsam, und wollte mich an ihr festhalten. Vieleicht war ich auch einfach nur des Alleinseins überdrüssig oder ich war fixiert auf ihr recht ansehnliches Äußeres. Ich weiss es nicht mehr genau.

Ich gab sie auf. Stellte auf Abwehr und tat so als sei alles in Ordnung.

Kurze Zeit später trat ein anderes Mädchen auf die Bühne des Lebens. Ich habe sie nie wirklich gesehen. Ich kenne nur Fotos von ihr. Sie schrieb schöne Geschichten, auf die ich antwortete. Sie fing an auf die Geschichten zu antworten die ich schrieb. Bald fingen wir an uns einfach so zu schreiben. Mal schöne Dinge, mal traurige, mal lustige, mal hässliche...und immer war sie da um zuzuhören. Wir hörten uns gegenseitig zu. Wir ergänzten uns und träumten zusammen von anderen Dingen, die wir wahrscheinlich nie sehen werden. Zusammen wurden sie für einen kurzen Moment real.

Und dann passierte etwas, was schon seit langer Zeit nicht mehr passiert ist. Es brannte. Erst ganz wenig, dann immer mehr. Wenn ich an sie dachte, sprang mein Herz vor Freude, und auch vor Sehnsucht. Mein Magen fuhr Achterbahn. Meine Hände zitterten. Erst versuchte ich, diese Tatsachen zu ignorieren. Es gelang mir nicht. Ich hatte Angst, Angst vor ihr, vor mir, vor meinen Gefühlen. Doch es half nichts. Das Herz war stärker als mein Kopf, der laut schrie, das er das nicht will, nicht kann. Und immer war sie da. Sie wartete das ich schrieb, genauso wie ich auf ein Zeichen von ihr wartete. Wir "redeten" Tagsüber, Abends, Nachts und Morgens. Wenn die Themen zur Neige gingen, schwiegen wir, und es war nicht peinlich. Wir tauschten Gedanken und Gefühle, machten uns die des anderen zu eigen. Wir wussten schon vieles voneinander, ich sah sie mit meinen Augen und meinen Gedanken und sie sah mich mit ihren.

Irgendwann war ich sicher, dass sie mir mehr bedeutet. Ich lies jetzt meine Gefühle zu, befahl meinem Kopf still zu sein, wenn er mich an Schmerzen vergangener Tage erinnern wollte. Doch ich traute mich nie, ihr das zu sagen, was doch so offensichtlich war. Die Entfernung machte mir Angst. Ich liebte ihr Innerstes, doch konnte ich auch das Äußere lieben, dass ich nie gesehen oder gefühlt hatte? Noch nie berührt? Ja noch nichtmal ihre Stimme gehört? Ich beschloss einen anderen für mich sprechen zu lassen, jemanden den ich schon kannte, der so etwas besser kann als ich. Und so sprach er, gestand ihr meine Liebe. Und sie lief nicht weg. Sie sah den für sie Fremden an und wandte sich mir zu. Und sie lächelte und sagte die drei Worte, die mein Herz sich ersehnt und mein Kopf so gefürchtet hatte. Ich liebe dich.

Das Glück findet einen manchmal von allein. Ich bin glücklich.

Für dich

Ich liebe dich, du Seele, die da irrt
im Tal des Lebens nach dem rechten Glücke,
ich liebe dich, die manch ein Wahn verwirrt,
der manch ein Traum zerbrach in Staub und Stücke.

Ich liebe deine armen wunden Schwingen,
die ungestoßen in mir möchten wohnen;
ich möchte dich mit Güte ganz durchdringen,
ich möchte dich in allen Tiefen schonen.

Christian Morgenstern

Christian Morgenstern ist einer meiner favorisierten Dichter. Viele seiner Gedichte treffen direkt meine Stimmung oder beschreiben das, was ich selbst niemals in Worte fassen könnte. Darum werdet ihr sicher noch öfter Sachen von ihm bei mir lesen.

Alles in allem...

sind Montage dann doch manchmal nicht so schlecht, auch wenn sie nit so prickelnd anfangen. Chef stand ebend bei mir drin, und meinte das wir doch noch 3000,- € zum Dezember für neue Technik bewilligt bekommen. Nun können wir endlich noch das lange benötigte zusätzliche Raid-System anschaffen. Außerdem soll ich ihn morgen früh um 7.30 Uhr vom Autohaus abholen, wo er seinen Wagen in Reparatur gibt. Somit hab ich heute mal wieder ein Auto mit dem ich nach Hause fahren kann und ich kann morgen früh bis 6.30 Uhr schlafen.

Habe mir heute mal so eine Kiste ausgesucht:

citroen_berlingo_1

Der Bus war leider schon weg :(

Und dann meinte gerade die Chefsekretärin das sie heute den langen Dienst mit mir tauschen möchte, weil sie am 14. nicht kann. Da sag ich doch nit nein...also doch noch normalen Feierabend heute.

Montag Morgen...

20 nach 7. Die Nacht war zwar nur kurz, aber trotzdem geht es mir so gut wie es einem glücklichen Menschen am Montagmorgen gut gehen kann. Da ich heute Morgen artig war, und direkt beim Weckerklingeln aufgestanden bin, habe ich beschlossen mir beim Fleischer am Bahnhof zwei Hackepeterbrötchen zum Frühstück zu kaufen. Nu sitze ich hier, es ist noch kein Chef da, alles ist ruhig und ich kann in Ruhe Frühstücken. Ich wünsche allen einen guten Start in den Montagmorgen, auch wenn er schwerfallen mag.

Mein Papiermonster ist zur Zeit nur klitzeklein und traut sich kaum aus seiner Ecke raus. Dafür macht sich ein anderes meiner vielen Monster hier gerade riesengroß. Mein EDV-Monster ist der Meinung das ich zu wenig zu tun habe, jetzt wo ich das Papiermonster fast erledigt habe, und hat beschlossen mir ein paar Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Als ich heute hier ankam hörte ich schon ein ziemlich beunruhigendes Piepen aus dem Serverraum. Nach kurzer Kontrolle musste ich feststellen, dass das Bandlaufwerk für die Datensicherung übers Wochenende ausgestiegen ist. Was bedeutet das ich die heutige Datensicherung auf 6 DVD's brennen muss bis ich ein neues Bandlaufwerk besorgt habe. Warum kann nicht einfach mal alles einfach nur funktionieren?

Ich denk an dich.

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Legatus - 27. Okt, 11:54
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Burningheart (Gast) - 24. Okt, 21:02
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Burningheart - 16. Aug, 17:57
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Legatus - 2. Jul, 11:16

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