Dienstag, 17. Januar 2006

Heute wieder...

beim Sport gewesen. Diesmal direkt von Arbeit aus hin, damit ich da nit allzu spät rauskomme. Auf dem Nachhauseweg hab ich noch J. getroffen. Gleich wieder nen bissl gequatscht. Sie hat mich dann noch nen Stück weit begleitet und ist dann auch nach Hause. Jetzt brauch ich ne Dusche, was richtiges zu Essen und anschließend Ruhe.

Wünsche noch einen schönen Abend da draussen.

Arbeitsweg

Die Tür knallt laut im leeren Hausflur als du sie zuziehst. Du schließt nur einmal ab, mehr lohnt nicht. Es herrscht Stille. Das einzige was du hörst ist das Summen der Leuchtstoffröhren an der Decke. Du gehst zum Fahrstuhl und drückst den Knopf. Du musst nicht lange warten. Die Türen gehen auf.

Du steigst ein und drückst auf Erdgeschoss. Du kannst das laute Klicken der alten Relais für die LED-Anzeige hören. Jeder Stock dauert zwei Sekunden. Klick klick. Klick klick. Als der Fahrstuhl unten ankommt läufst du los. Du nickst dem Concierge am Eingang ein Guten-Morgen-Nicken zu und trittst durch die automatische Schiebetür. Kalt. Sehr kalt. Deine Schritte knirschen im Streusand der auf dem kompletten Weg zur Straßenbahnhaltestelle verstreut ist.

An der Haltestelle ein paar Gestalten, so dick eingepackt das es schwer ist auf Anhieb zu sagen welchem Geschlecht sie angehören. Du stellst dich zwischen die Menschen und wartest. Hinter dir fährt ab und an ein Auto vorbei. Neben dir schnieft eine ältere Dame unaufhörlich. Du wünschst dir sie würde ein Taschentuch nehmen. Du lehnst an der Scheibe der Haltestelle und schließt die Augen. Als du das Geräusch der sich nähernden Bahn hörst machst du sie wieder auf und steigst ein.

Die Bahn ist voll. Es ist eine kurze Bahn. Alles drängelt sich zusammen damit noch Platz ist. Die Türen gehen zu und die Bahn fährt ruckend an. Niemand spricht. Du lehnst dich an die Haltestange und schließt die Augen. Du hörst schniefen, husten, rascheln, blättern in Zeitungen und Zeitschriften. Der Typ neben dir klopft die ganze Zeit mit seinem Fingernagel gegen die Haltestange. Du öffnest die Augen wieder und siehst dein Spiegelbild im Fenster. Draußen huschen schemenhaft Lichter vorbei. Autos, Laternen, Wohnungsfenster. Die Stimme sagt deine Station an. Du steigst aus wie so viele vor und hinter dir.

Die gesichtslose Masse drängelt sich die Treppen zur S-Bahn nach unten. Neben dir läuft ein Mädchen mit Kopfhörern im Ohr. Sie hört Schakira. Bei der Lautstärke fragt es sich nur wie lange sie das noch hören kann. Deine Schritte knirschen. Du läufst gerade auf dem Bahnhof nach hinten, als auch schon deine Bahn einfährt. Eine Stimme sagt dir du sollst einsteigen wenn du noch mitwillst.

Du steigst ein und bleibst stehen obwohl genug Sitzplätze da sind. Nur eine Station. Du lehnst dich an die Tür und schließt die Augen. Wäre nicht das Fahrgeräusch ein anderes, du könntest denken du wärst noch in der Straßenbahn. Schniefen, Husten, Geraschel. Die Bahn hält und du steigst aus. Warten.

Auf dem Bahnhof wieder dick verpackte Menschen. Ein älterer Mann läuft im Kreis. Immer wieder und wieder. Er läuft einmal um die Bank, bleibt kurz stehen und startet die nächste Runde. Ohne Eile. Immer wieder. Deine Bahn fährt ein. Du stehst ganz vorne. Im Fenster ein Gesicht das du kennst. Mit einem lauten Zischen bleibt die Bahn stehen. Du steigst ein und bewegst dich auf das Gesicht zu. Du setzt dich neben das Gesicht und murmelst ein "Guten Morgen". Du schließt die Augen. Die Antwort hört man fast garnicht.

Die Bahn fährt an und du entspannst. Leise Geräusche diesmal. Nicht so viele. Die Bahn ist sehr leer. Du lauschst dem monotonen Rattern der Räder, nur unterbrochen durch die einzelnen Stationen. Du denkst an nichts bestimmtes. Einfach entspannen. Die Stimme sagt im immer gleichen Tonfall deine Station an. Sie sagt dir auch wo du aussteigen sollst. Du weisst auf welcher Seite du raus musst. Die Stimme sagt es dir trotzdem.

Du läufst die Treppen zur Bushaltestelle nach unten, dass Gesicht neben dir. Es fallen keine Worte. Nur das Trappeln vieler Schritte auf der Treppe. Und Schniefen, Husten, Geraschel. An der Bushaltestelle noch zwei Gesichter die du kennst. Beide reden. Laut und schnell. Ohne Pause. Das Gesicht neben dir stellt sich dazu und fängt auch an zu reden. Du murmelst ein "Bis gleich" und marschierst los. Du weisst das sie auch im Bus nicht aufhören werden zu reden. Also laufen.

Die Fußgängerampel zeigt gerade grün. Du gehst rüber und machst dich auf den dunklen Weg der hinter dem Extra-Markt langführt. Stille. Aus der Ferne noch das Rauschen der Straße, dass langsam leiser wird. Du hörst deinen eigenen Atem. Du gehst schnell damit dir warm wird. Du schaust nach unten. Der Weg ist glatt und du musst aufpassen. Ein paar mal rutschen deine Füße weg. Du bleibst jedesmal stehen. In einigen der Einfamilienhäuser sind schon die Lichter an. Du riechst den Duft von verbranntem Holz. Irgendwo heizt jemand. Selten fährt ein Auto an dir vorbei. Du bist allein mit dir und dem Knirschen deiner Schritte. Diesmal ist es Eis das Knirscht. Hört sich besser an.

Du kommst an der Hauptstraße an. Der Bus fährt an die vorbei. Du bist froh das er schneller war als du. So hast du noch ein wenig Ruhe. Du läufst noch das kurze Stück bis zur Arbeit. Du nimmst die Treppe. Die drei Gesichter stehen unten am Fahrstuhl und reden. Du nimmst jede Stufe einzeln. Soll nicht zu schnell gehen. Oben angekommen gehst du in dein Büro und setzt dich an den PC.

Du fängst an zu schreiben.

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