Ich kann mir ein Leben ohne Computer und die ganzen kleinen elektronischen Helfer nit mehr vorstellen. Ohne mein Handy würde ich niemanden mehr erreichen und sämtliche wichtigen und unwichtigen Termine vergessen. Ohne Internet wüsste ich manchmal nit wie ich von A nach B kommen soll und ohne PC müsste ich das Papiermonster hier mit ner elektrischen Schreibmaschine bekämpfen.
Der erste "PC" an den ich mich erinnern kann, war ein
Z1013 Selbstbausatz. Aufgeschraubt auf ein Küchenbrett, mit einer selbstgebastelten Tastatur und einem alten Kassettenspieler als "Laufwerk". Programme für das Gerät erhielt man per Kassettenkopie, übers Radio (ja...über das Radio, als Sonderausstrahlung in Computersendungen) zum mitschneiden oder einfach per abtippen der Programme aus Computerzeitschriften. Die Bildausgabe erfolgte über unseren kleinen Schwarz-Weiß-Fernseher, was aber eh nix machte, da der Z1013 nunmal nur Schwarz-Weiß konnte. Zu der Zeit war ich ca. 9 Jahre alt.
Weiter ging es dann mit dem
ZX81. Kleine schick aussehende schwarze Kiste mit Folientastatur und man höre und Staune 16 kb Zusatzspeicher in einem faustgroßem Extrakasten den man hinten anstecken musste. Keine Ahnung wie mein Dad damals an das Ding rangekommen ist, da es von Sinclair war und diese Firma in der ehem. DDR nicht wirklich ansässig war. Auf jeden Fall hatten wir so ein Gerät, und klein Legatus saß stundenlang davor um Spiele aus Sinclair-Zeitschriften abzutippen. Manchmal ließen sich die so abgetippen Spiele sogar starten. Seltener abspeichern. Aber das war mir egal. Die (nicht vorhandene) Grafik bestand aus Klötzchen in Schwarz/Weiß und es gab so tolle Dinge wie dem Känguruhbaby (kleiner Klotz)in den Beutel seiner Mutter (viele kleine Klötzchen) zu helfen indem man es reinwirft (Abstandsanzeige, Taste von 1-9 drücken und durch Zufall landete es ab und an im Beutel).
Was genau als nächstes kam weiss ich nicht mehr. Schwanke gerade zwischen
KC85/3 und
C16. Irgendwann hatten wir auch mal einen
PC10 der aber für mich spätestens dann sehr uninteressant wurde, als ich feststellte das sich auf ihm keine Spiele zum laufen bringen ließen.
Am liebsten saß ich aber am KC85/3. Viele Spiele, in Farbe, mit einer Ausgabe die man wirklich schon Grafik nennen konnte und mit einer vernünftigen Tastatur. Zwar wurden die Programme immer noch über Datasette eingelesen, aber das funktionierte eigentlich ganz vernünftig, sofern man die richtige Lautstärke am Kassettenspieler einstellte. Da gab es dann so Spiele wie
Digger und streckenweise sogar richtige Rollenspiele in (Fake)-Vektorgrafik.
Dazwischen tauchten auch bei meinen damaligen Freunden die ersten Spielkonsolen wie Atari 2600 usw. auf und die ersten Schneider-CPCs standen in den Wohnzimmern von den Jungen wo die Eltern gute Beziehungen hatten.
Nunja, nach der Wende nahmen dann die PCs und Konsolen bei mir die normalen Formen an. Von 286 über Sega Megadrive usw. hab ich mehr oder weniger fast alles bis heute gesehen. Vermissen möchte ich kein PC davon. Immer hat mir sowohl das Spielen als auch die Arbeit mit PCs Spaß gemacht. Selbst wenn immer mal wieder Momente zum Haareraufen dabei waren, kam immer irgendwann die Erleuchtung wie ein Problem angegangen werden muss um es zu lösen. Wo wir damals über 1 MB RAM stolz waren, sind es heute 2 GB um die neusten Spiele vernünftig zum laufen zu bekommen und was sich im Grafiksektor getan hat spottet eh jeder Beschreibung.
Ich bin und bleibe ein Computerjunky, und ich fühl mich sehr wohl dabei. Ich kann auch mal 3 Monate ohne Internet und Fernsehn. Aber nen Computer muss dastehen, selbst wenn ich ihn nit einschalte, mir reicht schon zu wissen, dass ich es könnte.
Wie schauts bei euch aus? Wer kennt überhaupt noch die alten PCs?