Mittwoch, 26. Juli 2006

Steinzeitflirt

In letzter Zeit sind mir immer öfter Pärrchen aufgefallen, die irgendwie nicht so recht zueinander passen wollen, zumindest wenn man nach althergebrachten Verhaltensmustern geht. In der Steinzeit war es so, dass der Mann sich seine kleine Gruppe Frauen "gehalten" hat. Flirten und anbandeln beschränkte sich auf Keule und anschließendes an den Haaren in die Höhle zerren. In solchen Zeiten hätte zum Beispiel meine Person wohl kaum eine Frau abbekommen. Zu klein und zu schwach wäre ich vom Oberschläger der Gruppe einfach in den Boden gestampft worden und die Frauen hätten mich als Beschützer eher wenig akzeptiert.

Was ein paar tausend Jahre lang gut klappte, wurde irgendwann mit dem Einsetzen von Kultur, Wissenschaft und Technik hinfällig. Der Obermacker der Clans war zwar immer noch wichtig um die Ordnung aufrecht zu erhalten, aber mittlerweile wollten die Damen auch mal schöne Sachen tragen, ein Gedicht hören oder mit kleinen Gefälligkeiten überschüttet werden. Damit hatten dann Künstler, Philisophen und Kunsthandwerker auch die Chance das Herz einer Frau zu erobern. Das die entsprechende Dame dann eventuell zur Befriedigung ganz anderer Gelüste auch mal mehr oder minder heimlich immer noch den Obermacker aufsuchte, sei einmal dahingestellt.

Jeder Mann, egal ob Schläger oder Philosoph, der sich einredet ER würde sich die Frau aussuchen die zu IHM kommt macht sich in meinen Augen etwas vor. Überall in der Geschichte der Jahrtausende findet man Beispiele von Geliebten, Ehefrauen und Müttern die im Hintergrund die Fäden gezogen, Ehen geschlossen und schon weit im vorraus das Leben ihrer und anderer Männer geplant hatten. Wollte der Mann nicht mitspielen, wurde er auf Liebesentzug gesetzt und hatte dann doch irgendwann ein Einsehen oder musste zur Gewalt greifen, meist genau dann wenn Gehirn Nummer 2 die Kontrolle übernommen hat. Mit dicken Eiern läuft es sich halt schlecht.

Aber das alles hatte bis dahin nicht viel an den Gegebenheiten der Pärrchenbildung gerüttelt. Eine rauhe Umwelt "zwang" die Damen immer noch dazu sich eher einen Mann zu suchen der in der Lage ist sie adäquat zu beschützen und zu ernähren, sprich der groß, kräftig und ausdauernd ist. Doch mittlerweile sieht das etwas anders aus. Die Technik in den meisten erste und zweite Welt Ländern ist mittlerweile so weit, dass niemand sich mehr wirklich einen Kopf darum machen muss wie er seine Familie ernährt. Frauen beginnen Karriere zu machen, sich in den "Männerdomänen" umzusehen und im großen und ganzen ihre neue "Freiheit" (die in meinen Augen eh selbstverständlich sein sollte) zu geniessen.

Für den Mann bedeutet das mehr denn je, dass die Frau das Sagen hat. Sie ist nicht mehr auf einen Ernährer angewiesen, kann sich selbst und die eventuellen Kinder (auch mit Hilfe des Sozialnetzes) durchbringen und muss niemanden um Entscheidungen und Rat bitten wenn sie es nicht will. Also sind mittlerweile vom Mann wesentlich mehr soziale Kompetenzen gefordert als früher wenn er das Herz einer Frau für sich "erobern" will. Er muss wissen was sie mag, muss Einfühlungsvermögen besitzen und auch mal den Macho raushängen lassen können wenn es nötig wird. Er muss sich darum kümmern was für Schuhe sie gerne anzieht, was ihr schmeckt und was sie andwiedert und er muss auch noch ein guter Zuhörer sein. Das heutige Pedant zum Obermacker wird dadurch immer mehr zum frustrierten Schulhofschläger degradiert, und oftmals gewinnt ein Mann das Herz von Frauen, die ihn noch 100 Jahre früher lachend davongeschickt hätten.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn Frauen so könnten wie sie wollten, sich mittlerweile mehrere Männer "halten" würden (einige tun das ja schon). Einen für die romantischen und schönen Stunden, einen für den wilden Sex, einen der den perfekten Hausmann abgiebt und noch ein paar andere die mir gerade nicht einfallen (eure Vorschläge in den Kommentaren?).

Da ich mehr zur männlichen Klasse "Klein und Fein" gehöre, stört mich diese Entwicklung nicht im geringste. Mit Schadenfreude beobachte ich wie beim Flirten in der Bahn der geschönte Muskelprotz links liegen gelassen wird, und der nette bebrillte mit dem feinen Lächeln, der so höflich war seinen Platz anzubieten breit angelächelt und dann sogar angesprochen wird. Dieses Erlebniss heute Morgen war es auch was mich zu diesem Text veranlasst hat. Nun ist nur die Frage, seh ich das alles nur durch eine rosarote Brille oder ist da was dran? Was sagt ihr dazu?

Der Weg nach Hause..

ist heute gerettetet....Auto mit Klimaanlage bekommen. Dafür muss ich zwar noch zum Steuerbüro und nen paar Sachen abholen, aber das ist es mehr als wert.

Ansonsten seh ich schon Tabellen wenn ich die Augen zumache. Die Dinger haben sich nämlich in meine Netzhaut eingebrannt. Ich hoffe die Augenmedizin ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass man Netzhäute problemlos austauschen kann. Spätestens Freitag benötige ich nämlich zwei neue. Oder mag sich jemand als Spender zur Verfügung stellen? Meine ewige anhaltende Dankbarkeit wäre gewiss.

Und wenn wir schon dabei sind...

sagen wir auch gleich nochmal guten Morgen. Ok...7 Stunden später, aber immerhin ;)

Meiner Papiermonster speichelt hier vor sich hin und ist der Meinung das meine Füße ein ausgezeichnetes Frühstück abgeben würden. Also schnappt es immer nach ihnen und versucht mich zu Fall zu bringen. Es wird wohl mal wieder Zeit ein wenig mit dem Flammenwerfer zu arbeiten. Da unsere Azubine krank ist, werd ich ihren Part bei der Bekämpfung wohl oder übel mit übernehmen müssen. Garnit so einfach mit Flammenwerfer und Handgranaten gleichzeitig zu hantieren. Ich werde wohl bald von langen Listen mit endlosen Buchstaben- und Ziffernfolgen träumen. Die darf ich nämlich gerade alle manuell in den PC reinklappern. Wie spannend das ist kann sich wohl jeder selbst vorstellen.

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