Mittwoch, 15. November 2006

Spaziergänge

Du läufst die Hauptstraße entlang. Die Wolken über dir sind schmutzig grau und bewegen sich schnell. Wind weht dir ins Gesicht und versucht deine Schritte zu verlangsamen. Die Autos rasen an dir vorbei und jedes leuchtet dich dabei mit seinen Scheinwerfern an. Es wird langsam dunkel, aber die Laternen sind noch nicht an. Du biegst in den kleinen Feldweg ab und merkst wie die Autos immer leiser werden.

Nach und nach kannst du wieder deinen Atem hören, das Rauschen der Bäume und das leise Pfeifen und Heulen des Windes. Braungefärbtes Gras unter deinen Füßen und bunte Blätter wie mit einem großen Salzstreuer über die Wiese verteilt. Die Bäume zu deiner linken rauschen leise vor sich hin und erzählen dir eine Geschichte die du nie verstehen wirst. Kleine Regentropfen fallen lautlos in dein Gesicht und auf deine Kleidung. Ab und an hörst du wie einer der Tropfen ein Blatt trifft.

Der Regen wird langsam stärker und du beginnst das Rauschen des Wassers zu deiner Rechten zu hören. Jeder Tropfen eine Reise über Ozeane und Landschaften, getragen von Wolken. Deine Schritte stemmen sich automatisch gegen den Wind, der dir Regen und Blätter entgegenwirbelt. Einige verfangen sich in deinen Haaren und in den Beugen deiner Ellenbogen welche dicht an den Körper gepresst mit den Händen tief in der Jackentasche eine kleine Kuhle ergeben. Du läufst vor dich hin, begleitet vom leisen Donnergrollen aus der Ferne.

Wäre das Leben ein Computerspiel, würde jetzt eine leise und langsam spielende Trompete erklingen die ihre traurige Melodie über Gras und Steine, Bäume und Sträucher ausbreiten würde, wie eine Decke aus tongewebter Melodie. Fast kannst du die Musik hören und sie begleitet dich noch eine Weile in deinem Hinterkopf. Irgendwann verstummt sie, und du lauschst wieder auf die Stimme der Natur, untermalt vom allgegenwärtigen Rauschen des Regens und dem schnellen Flüstern des kleinen Flusses neben dir. Du bleibst am Rand des Flusses stehen und schaust aufs Wasser. Unternimmst den Versuch die Tropfen zu zählen die mit kleinen Kringeln auf der Oberfläche ihre Individualität aufgeben um sich wieder dem größeren Kreislauf der Natur anzuschließen nach kurzer Freiheit durch den Fall vom Himmel.

Nach kurzer Zeit gibst du auf, streichst dir eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht und gehst den Weg wieder zurück. Mit Melancholie im Herzen, aber glücklich.

Guter Start in den Tag

An der Anzeigtafel steht Mahlsdorf. Ich steige in die Bahn und lande wieder auf dem Bahnhof wo ich hergekommen bin. Also nochmal zurückfahren und auf die nächste Bahn warten. Natürlich nur noch die Rücklichter vom Bus und somit 15 Minuten Fußmarsch (Marsch damit nit zu spät) zur Arbeit. Kaum angekommen seh ich schon den kleinen Post-it auf meiner Tastatur ich soll doch bitte eine Mülltüte in den Mülleimer in der Küche machen und die Kaffeefilter die daneben liegen reinwerfen. Unterschrieben von der Chefsekretärin. Die in der Küche steht und Kaffee kocht. Ich schüttel innerlich nur noch den Kopf und mach ne Mülltüte rein und schmeiss die Filter weg. Sofort bekomm ich eine Standpredigt von wegen wenn man die Tüte rausmacht und so weiter bla...hab sie nur angeschaut, mir verkniffen zu sagen das ich schon öfters ne Tüte nachgestopft hab wo sie den Müll rausgebracht hat und es selber nit gemacht hat. Gewartet bis sie mit ihrem Palaver fertig war, kurz gegrinst und wortlos gegangen. Nun etwas unterkühlte Atmosphäre hier. Kindergarten? Wünsche euch nen ruhigeren Mittwoch Morgen da draußen.

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Legatus - 27. Okt, 11:54
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Bei uns ist auch alles gut. Unser Kleiner krabbelt...
Burningheart - 16. Aug, 17:57
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Alles bestens :) Gut beschäftigt aber die Kleine wächste...
Legatus - 2. Jul, 11:16

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