Freitag, 15. Juni 2007

Betrachtungen zu...

Neue Männer braucht das Land“ von NBerlin.

Der „Krieg“ zwischen Mann und Frau wird schon seit Urzeiten geführt, und daran wird sich auch in den nächsten paar Jahrhunderten wohl nichts ändern. Früher gings darum das der Kerl nur nen kleinen Hirsch angeschleppt hat obwohl doch der Typ von der Höhle nebenan mit nem stattlichen 12-Ender nach Hause gekommen ist. Im Mittelalter gings dann um Felder und Öfen/Kleidung und heutzutage ist der Inbegriff dieses Krieges wohl, ob Er im stehen Pinkeln darf oder nit.

Mit der fortschreitenden Industrialisierung anfangs dieses Jahrhunderts, bekam die Frau immer mehr Möglichkeiten die selben Arbeiten wie ein Mann genauso gut oder sogar besser (bessere Feinmotorik, Multitasking etc.) auszuführen. In den 70ern und 80ern begann dann eine Welle der Emanzipation, die lauthals danach schrie, den Frauen die gleichen Rechte zuzugestehen, wie sie die Männer haben. Die Männer sollten sich ändern und sowieso und überhaupt ging seit jeher alles Übel vom Mann aus.

Ich gehöre zu der Generation Mann (ich bin 29) die in dieser Zeit geboren wurden und aufgewachsen sind. Klar, so gut wie alle Führungspositionen waren mit Männern besetzt. Männer haben überall den Ton angegeben und Frauen mit Verantwortung und Macht konnte man an einer Hand abzählen. Und das sich in diesem Bereich einiges ändern musste (und auch schon hat) war richtig. Aber scheinbar nicht genug.

Wir Männer sollten uns von Grund auf ändern. Während meiner bisherigen Lebenszeit hab ich des öfteren mit Frauen darüber geredet, wie sie sich denn einen Mann vorstellen der all das hat was sie wollen. Ich bekam von „Nett muss er sein und viel Humor haben“ über „Stark und Ausdauernd“ bis hin zu „Kinderlieb aber trotzdem Cool“ jede nur denkbare Version eines perfekten Mannes zu hören.

Und da liegt das Dilemma. Genauso wie wir Männer Anforderungen an Frauen stellen (und ich rede hier nit nur von dicken Titten, Blond, kann Kochen) die meist überzogen sind, stellen Frauen Anforderungen die nur wenige Männer wirklich erfüllen können. Wir sollen Cool und so richtig Mann sein, aber trotzdem bitte zuhören können und anschmiegsam sein. Kinderlieb und Intelligent, im Haushalt mithelfen, aber trotzdem den Macho und potenten Hengst geben können. Viel Phantasie und Romantik besitzen, aber bloss nit „Zu Nett“ sein. Natürlich mit gepflegtem Erscheinungsbild, aber dabei doch bitte das Animalische im Mann bewahren. Und damit beginnt eine Wanderung im Minenfeld, bei der man(n) jederzeit in Gefahr ist auf eine der selbigen zu treten. Sofort beginnen die gegenseitigen Vorwürfe und Anschuldigungen. Dann ist er plötzlich ein Arschloch, sie eine Zicke und ganze Welten brechen zusammen.

Ein Grund dafür ist, dass Männlein und Weiblein gerade dabei sind die festen Rollenverteilungen abzuschaffen, und völlig neue zu basteln. Früher war der Mann der Herr im Haus, hat die Familie mit Nahrung und Kleidung versorgt und die Frau hat sich um den Haushalt und die Kindererziehung gekümmert. Gerade in der Zeit vor der Industrialisierung haben diese Rollenverteilungen für Stabilität und Sicherheit in oftmals chaotischen Zeiten gesorgt und dazu beigetragen, dass sich die Menschheit bis zum heutigen Punkt entwickeln konnte. Diese Rollen sind aus den natürlichen Gegebenheiten heraus entstanden und waren keinesfalls dazu gedacht die Frauen zu unterdrücken (dort wo es sinnvoll war, zum Beispiel in einigen südlichen Ländern, waren die Frauen die Familienoberhäupter und der Mann hatte zu kuschen, einfach weil es sich dort als nützlicher erwiesen hat), auch wenn sie oftmals so genutzt wurden.

Diese Rollen fallen nun auf einmal immer stärker weg. Männer die noch von ihren Vätern diese altmodische Rollenverteilung vorgelebt bekamen und die meinen den Klischees über Männer gerecht werden müssen (Immer cool und stark, überall und sofort bereit für Sex etc.) müssen heute feststellen, dass sich die Frauen das nicht mehr gefallen lassen, und auch das sie von vielen Männern das selbe zu hören bekommen. Frauen wollen Arbeiten gehen, Karriere machen, ihr Leben selbst in die Hand nehmen und dabei so viel Spass wie möglich haben. Sie nutzen ihre Freiheiten wo sie nur können, und sollen es auch garnit anders tun. Viele Männer stehen nun also da, mit einem Rollenbild in der Hand das nit mehr stimmt und kommen damit überhaupt nit klar. Anstatt nun jedoch dieses Bild zu überdenken, versteifen sich viele aus Unsicherheit auf genau dieses Bild und werden zu diesen viel gerühmten Arschlöchern, die Frauen mehr oder weniger wie Eigentum behandeln und denen es so ziemlich egal ist was ihre Frau will. Sie suchen sich eine Frau die sich dagegen nicht wehren will oder kann und beide leben so den Rest ihres Lebens mehr oder weniger zufrieden vor sich hin. Auf der anderen Seite stehen die Frauen, die wissen was sie wollen, es auch ausdrücken können und die sich ihr Leben schon in groben Zügen geplant haben. Sie suchen sich einen Mann der mit ihren Plänen und Wünschen Schritt halten kann.

Aber auch diese Frauen sind unsicher. Viele von ihnen sind auch noch mit dem alten Bild der Frauenrolle groß geworden. Für sie ist der Mann auf der einen Seite immer noch der Beschützer, soll auf der anderen Seite aber auch ihre gewachsenen Anforderungen voll befriedigen können. Und so passiert genau das, was zwangsläufig einfach passieren muss wenn sich alte und neue Rollen vermischen, und das ganze mit einer ordentlichen Portion Unsicherheit garniert wird. Beide tanzen im Minenfeld Walzer. Und wenn einer zu fest auftritt werden beide verletzt.

Ich bin schon öfter als Weichei bezeichnet worden. Oder als „Zu nett“. Aber wisst ihr was. Interessiert mich nicht. Ich hab meine ganz eigene Rolle. Und irgendwann kommt jemand der genau das passende Gegenstück dazu hat. Und dann tanzen wir Walzer.

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