Montag, 13. August 2007

Hirnfutter

Wenn einer eine Reise tut, dann tut er das meistens, um was von der Welt zu sehen. Im Gegensatz zu anderen Menschen, die meist weit weg von Deutschland wollen, hab ich für meinen Geschmack dieses Land immer noch nicht richtig kennen gelernt. Darum ging es also in den letzten Tagen erst nach Hamburg, und anschließend in einer kleinen Autotour noch an der Küste lang in Richtung Rostock und von da aus nach Berlin zurück. Nun bin ich wieder da und kann nur sagen: "Es hat sich gelohnt".

Getreu dem Motto "Freitag ab Eins, macht jeder seins" setzte ich mich Freitag also ins Auto und fuhr in Richtung Hamburg los. Wie schon berichtet, besuchte ich als erstes Frau und Herr Rabe, die mich nicht nur herzlich begrüßten, sondern mir auch für zwei Nächte Nachtlager und Speis und Trank boten, und als sei das noch nicht genug, erwieß sich Frau Rabe auch als die beste Stadtführerin für Hamburg die man sich nur wünschen kann



Ich glaube an diesem einen Tag in Hamburg hab ich mehr von der Stadt gesehen als so manch Einheimischer. Eine wunderbare Stadt die ich schon viel früher mal hätte besuchen sollen. Frau Rabe führte mich quer durch die Stadt, wir erkundeten viele kleine und niedliche Seitengassen, fuhren mit verschiedenen Fähren durch den Hafen, standen hoch oben auf einer zerstörten Kirche und ärgerten uns beide, dass die Katakomben im Michel gesperrt waren.



Das Wetter war zwar durchwachsen, hielt uns aber nicht davon ab Newyorker zu plündern und unter einem großen Regenschirm zu sitzen und Backkartoffeln zu essen. Dabei hörten wir Livemusik einer Band vor dem Rathaus, die nur Liebeslieder singen konnte und ich war immer wieder erstaunt wieviele Menschen trotz des Regens unterwegs waren.





Die Abende bei Frau und Herr Rabe waren geprägt von Schwarzbier, tiefgründigen Gesprächen über Musik, Politik, das Leben an sich und so ziemlich jedem anderen Thema das man sich so vorstellen kann. Um so schwerer fiel es mir dann am Sonntag Vormittag Abschied zu nehmen. Trotzdem stieg ich ins Auto und machte mich auf den Weg in Richtung Kiel. Dort besuchte ich die Fährhäfen, stand vor einer Klappbrücke die zwar aufklappte, aber nicht wirklich wieder zuklappen wollte, aß auf einem Boot fangfrischen Fisch zum Mittag und plante meine Route an der Küste entlang. Als ich dann noch Fotos machen wollte, fiel mir auf, dass meine Kamera voll war. Da ich keine der Fotos löschen wollte die ich schon gemacht hatte, blieb mir nichts anderes übrig als sie wegzupacken.





Am Meer angekommen, sprang ich direkt erstmal rein und badete eine Weile. Das kleine Fischerdorf das ich mir dafür ausgesucht hatte, war eine der ruhigeren Ecken, obwohl immer noch viele Menschen unterwegs waren. Unterwegs traf ich immer wieder auf gesperrte Straßen, weil wohl ein Teil der Küste um die Insel Fehmarn herum überflutet war. Zum Abend hin sah ich eine Rucksacktramperin am Wegesrand, die ich ins Auto einlud und weiterfuhr. Ihr Name war Justine, sie kam aus London und war seit 2 Wochen in Holland und Deutschland unterwegs, sich dabei immer an die Küste haltend. Ihr Deutsch war schlechter als mein Englisch, und so gab es immer wieder lustige Sprachprobleme die man mit Händen und Füßen ausräumen musste. Da es langsam Abend wurde, und in den letzten zwei Dörfern durch die wir gekommen waren keine Zimmer mehr frei waren, beschloss ich mit dem Auto einen Platz nah am Meer zu suchen und halt im Auto zu schlafen. Justine packte ihren Campingkocher aus und machte ein Bohnengericht aus der Dose warm, wärend wir viel redeten und lachten.

Beim Sonnenaufgang wurde ich von Mövengekreische und Hundegebell das durchs halboffene Autofenster drang geweckt. Obwohl es noch recht kühl war und es sich langsam bewölkte, sprangen wir zum waschen ins Meer und Frühstückten anschließend im nächsten Dorf bei einem kleinen Bäcker. Danach ging es weiter die Küstenstraßen lang bis wir zwei Stunden später Rostock erreichten. Dort brachte ich Justine noch bis zum Bahnhof, von wo aus sie nach Tschechien weiterwollte. Anschließend fuhr ich dann los in Richtung Berlin, wo ich gegen Mittag dann auch ankam.

Nun hab ich viel erlebt, noch immer Sand in den Schuhen, meine Sachen riechen alle nach Meer und ich habe wunderbare Menschen getroffen. Die Reise war weder zu lang noch zu kurz, ich hab viel gesehen und gemerkt wie wenig man eigentlich sein eigenes Land kennt. An diesen Urlaub werd ich wohl noch eine ganze Weile denken. Ab sofort bitte jedesmal solche Urlaube.

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