von seiner schönen Seite erleben will, der sollte tunlichst sämtliche Ämter meiden. Gerade für Neuzugezogene ist der Ersteindruck den Berlin dank seiner Ämter hinterlässt mehr als erschreckend. Ein Jugendamt das keine Spielecke für Kinder hat, wo man von einer Beamtin angefahren wird weil das Kind auf dem Flur mal etwas lauter spielt und ohne eine zentrale Ansprechstelle wo man dann zu einem Bearbeiter weitergeleitet wird ist nicht gerade das was ich unter Familien- und Kinderfreundlich verstehe. Man muss für alles was man möchte (sei es ein Kindergartenplatz oder wenn es um den Unterhaltsvorschuss geht) eine extra Nummer ziehen. Vorher sollte man sich aber informieren welcher Bearbeiter für das Kind zuständig ist. Leichter wird das nicht gerade, da einige Bearbeiter nach dem Geburtstag des Kindes zuständig sind, andere wieder nach dem Anfangsbuchstaben des Nachnamens.

Wenn ihr Berlin von seiner schönen Seite sehen wollt, dann geht in die Gärten der Welt, besucht den Alexanderplatz, lauft an der Spree entlang oder besucht die vielen kleinen und großen Theater, Kneipen, Ausstellungen und Kaufhäuser. Und macht einen großen Bogen um sämtliche Ämter.

Und ich fühl mich keinen Tag älter.

Ämter sind ja gut und schön. Früher bin ich hingegangen, hab mein Buch aufgeklappt und gewartet bis ich aufgerufen wurde. Dann wurd ich nen bissl wie ne Verwaltungssache behandelt und anschließend war ich auch schonwieder draußen. Heute war wieder ein Ämtermarathon angesagt. Diesmal mit einem Kleinkind von 3 Jahren im Schlepptau. Kinder sind bekanntermaßen alles andere als geduldig. Selbst wenn man ein oder zwei Spielsachen beihat, lassen sie sich kaum lange damit ruhighalten. Heute durfte ich also feststellen, dass eine Wartezeit von drei Stunden einfach viel zu lang ist für ein Kind, wenn es im gesamten Amt keine Spielecke gibt in der man sich mit dem Kind beschäftigten könnte. Also wird Fahrstuhl gefahren, Treppen gelaufen, Knöpfe gedrück und nochmal Fahrstuhl gefahren. Zwischendurch tut das Kind immer wieder seinen Unmut kund, indem es lautstark Aufmerksamkeit fordert. Die genervten oder ignoranten Blicke der anderen Mitwartenden sind da auch nit gerade höflich oder förderlich. Bald gehts zum Jugendamt. Bin mal gespannt ob es wenigstens dort eine Spielecke für Kinder gibt. Weil Standard scheint das in Berlin ja nicht zu sein.

zur großen Fahrt....drückt mir die Daumen das alles klappt. :)

durch die Großstadt kann auch mal interessant sein, auch wenn es auf Dauer etwas nervig ist. Ich gönne den BVGlern ihren Streik, einfach weil es sein muss. Von daher kann ich mit den Unannehmlichkeiten auch gut leben. Vor allem hab ich so auf dem Weg zur S-Bahn Ecken meines Wohngebietes gesehen die ich nie vorher besucht hab. Auch nit schlecht. Wünsche noch ein schönes WE da draußen.

Ich mag ja Musik die sich in keine Schublade stecken lässt, die neue Wege ausprobiert und die nicht klingt wie der Einheitsbrei der jeden Tag im Radio läuft. Darum stell ich euch hier mal wieder ein bis zwei kleine Titel vor die mir schon seit einer Weile meine Tage versüßen. Schön artig lauschen, und wenns gefällt auch mal kaufen ;) Heute unter anderem mit dem Animal Collective


Animal Collective - Winter's Love


Animal Collective - Peacebone

die mir zum ersten mal im Film "Shortbus" aufgefallen sind, den ich nur jedem ans Herz legen kann der mit explizierter Darstellung von Sex klarkommt (es ist kein Porno in dem Sinne). Der Film bringt zum lachen, zum weinen und zum debil vor sich hingrinsen. Absolute uneingeschränke Empfehlung für jeden Volljährigen hier.

Weiter gehts mit The Hidden Cameras


The Hidden Cameras - Boys of Melody (besseres Video gabs leider nit)

Ebenfalls das erste mal bei Shortbus über meine Hörlinie gestolpert. Ich mag ihre Anleihen an die 60er Jahre und die Singstimme vom Leadsänger ungemein.

Dann hätten wir da noch Pinocchio


Pinocchio - Pinocchio

Einer der ersten Techno-Songs in meinem Leben den ich Tag und Nacht gehört hab und der mir letztens wieder zufällig über den Weg gestampft ist. Da werden alte Zeiten wach.

So, und wer es noch nicht getan hat geht sich jetzt "Shortbus" besorgen. Und wenn ihr schon dabei seid, könnt ihr euch auch gleich noch "Im Tal von Elah" holen. Einer der besten Anti-Kriegs-Filme der mir in letzter Zeit über den Weg gelaufen ist. Ebenfalls unbedingte Anschaupflicht.

Regen und allgemeinem Unwetter kamen gestern 6 verwegene Blogger zusammen die den Gefahren eisern trotzten und sich in der Zille-Stube hier in Berlin trafen. Leider hatten viele abgesagt oder kamen einfach nicht, aber die die dann da waren hatten gute Laune mitgebracht und so ergab sich eine kleine aber feine Runde in der über Gott und die Welt, über den Kaiser, den Adel, Politiker, Soldaten, Klimaerwärmung und noch viele andere Sachen diskutiert wurde. Alles immer mit einem kleinen Augenzwinkern und nie todernst. Leider war die Runde dann auch schnell wieder Zuende, da der Kellner nach Hause wollte. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich ein wenig enttäuscht war das zum Schluss doch nur so wenig aufgetaucht sind.

Selbstfindungspause. Am nächsten Sonnabend ist Bloggertreffen, da wird dann wohl der nächste Text hier erscheinen. Bis dahin noch eine schöne Restwoche für euch da draußen :)