Rueckblicke
dem ich nicht wiederstehen konnte...
1.) Was war Deine erste "echte" PC-Hardware?
Kommt drauf an welche Hardware als "Echt" gilt. Also entweder was der PC 10 mit 256kB Ram und zwei großen Floppylaufwerken oder der PC mit DOS, nen 086er mit wahnsinnigen 640kB Speicher und ner 10 MB Festplatte. Hat leider nit lange gehalten. Das beste war der Monocrom-Bildschirm in Orange. Davor gabs von Z1013 über ZX81, KC 85/3 und 4 sowie Commodore alles.
2.) Deine erste Anwendung, welche Du benutzt hast?
Auf dem PC der Norton Commander. Auf den anderen Kisten diverse Basicinterpreter.
3.) Dein erstes Spiel?
Auf dem PC wars nen Autorennen in Vektorgrafik. Ansonsten sag ich nur Pong.
4.) Hattest Du von Anfang an Spaß an der Materie?
Naja, ich hab per Hand stundenlang Basicprogramme aus Zeitschriften mit mehreren tausend Zeilen (und mehr als einem Fehler) abgetippt um ne Stunde lang ein Spiel zu spielen. Man könnte sagen ich war mehr als begeistert von diesen Spielzeugen.
5.) Seit wann bist Du online, und mit welchem Anbieter?
Uff...das erste mal Online war ich, da gabs noch kein WWW sondern nur BTX und man brauchte nen Akustikkoppler der bei jedem lauten Husten die Verbindung verlor. Mein erster eigener Anbieter war Telekom (muss so 94 oder 95 gewesen sein) und ich war der stolze Besitzer eines 14.4er Elsa Modems.
Aus dem Stöckchenblog geklaut. Wer will soll nehmen.
Der Parkplatz vor dem Haus strahlt die Hitze die er von der Sonne aufnimmt gleichmäßig wieder ab. Es gibt keine Stelle wo man sich abkühlen könnte und die Sonne brennt runter auf die Betonplatten die den Gehweg bilden. Die 11-Geschosser rechts von unserer Wohnung bilden einen wunderbaren Windschutz, was man daran merkt, dass so gut wie kein Lüftchen weht. Auf dem Stück Rasen das die Beete vor unserem Block darstellt sitzen alte Frauen in Campingstühlen und sonnen sich. Sie reden miteinander über dies und das und schauen dabei zu wie die Leute vorbeilaufen. Auf dem Parkplatz bastelt ein dicker Mann an seinem Trabbi und lässt dabei immer wieder den Motor aufjaulen. "Das bekommt der doch eh nicht hin." sagt Michael. Er läuft neben mir. Genauso wie Torsten und Marcel. Wir haben uns schon den ganzen Nachmittag gelangweilt und wussten nicht wirklich was mit uns anzufangen. Das nächste Schwimmbad war ein paar Stationen mit dem Bus entfernt, und kostete auch noch Geld. An den Kaulsdorfer See durften wir nicht alleine fahren und so nutzten wir halt die Spielmöglichkeiten die der Spielplatz Randbezirk so zu bieten hatte. Ok, eigentlich waren das ja ein paar Klettergerüste aus Metall und ein paar Tischtennisplatten aus Beton, aber das war eher was für die Langweiler. Und das wollten wir nun wirklich nicht sein.
Also gingen wir in Richtung der 11-Geschosser und beschlossen ein wenig mit dem Fahrstuhl hoch und runter zu fahren. Klingt nicht gerade spannend, wird es aber durch die Hausgemeinschaften die zu dieser Zeit üblich wahren. Jeder kannte jeden, und alle passten darauf auf, dass im Haus alles ordentlich abläuft. Da keiner von uns in diesem Haus wohnte, bestand immer die latente Gefahr von irgendeinem miesepetrigen alten Knacker oder einer keifenden Oma aus dem Haus geschmissen zu werden mit der Drohung das nächste mal an den Ohren zu den Eltern nach Hause geschleift zu werden. Zwar konnten zumindest Michael und ich die Ausrede "Wir wollen zu Susanne!" (einer Klassenkameradin) anbringen, aber das wurde einem selten geglaubt wenn man das dritte mal im Fahrstuhl gesehen wurde. Am Eingang angekommen entdeckte Michael in einer Ecke eine alte Plastiktüte die dort relativ motivationslos rumstand und um die sich scheinbar keiner kümmerte. Gefüllt war sie großteils mit Abfällen und oben drauf lag eine Pappschachtel mit Eiern. Das Haltbarkeitsdatum war schon leicht überschritten und der Geruch der einem entgegen stömte, bewies das der Inhalt sich diesmal auch an das Haltbarkeitsdatum gehalten hatte.
Nachdem wir eins der Eier im Fahrstuhl deponiert hatten, drückten wir auf den Knopf für das letzte Stockwerk und hofften das Unterwegs niemand zusteigen will. Glücklicherweise wollte das auch niemand und so gelangten wir ungesehen ins oberste Stockwerk. Die Treppe zum Dach, wo auch der Wartungsraum für den Fahrstuhl ist, bestand aus Metall. Sie ging ziemlich steil nach oben und am Ende war eine dicke Tür, ebenfalls aus Metall, die so gut wie immer abgeschlossen war. Nur an diesem Tag nicht. Die Tür war nur angelehnt, und so schauten wir erst vorsichtig raus, um anschließend aufs Dach zu schleichen und zu schaun was es da wohl zu entdecken gäbe. Eine große leere Fläche mit dem Betriebshaus für den Fahrstuhl in der Mitte und ein paar von den Kuppeln, in denen sich die Propeller für die Lüftung drehten erwartete uns. Wir gingen vorsichtig zum Rand des Daches, das von einer ca. 0,5 m hohen Mauer umgeben war. Zuerst spuckten wir nur runter, zumindest so lange, bis uns die Eier wieder einfielen die Michael die ganze Zeit mitgeschleppt hatte. Die Menschen unten auf dem Weg wirkten ziemlich klein und die Aussicht über die Gegend war auch nicht das interessanteste. Also machten wir uns daran Zielübungen zu machen. Es ist garnicht so einfach aus dieser Höhe sich bewegende "Ziele" zu treffen. Keines der Eier erwischte (im nachhinhein betrachtet: Zum Glück) einen der vielen kleinen Menschen dort unten. Sie gaben nur ein interessantes Muster auf dem Gehweg.
Plötzlich hörten wir hinter uns ein lautes "Was zum Teufel macht ihr hier oben". Erschreckt drehten wir uns um und sahen den Hausmeister auf uns zukommen. Nun waren die 11-Geschosser ein zusammenhängender Block, und da der Hausmeister uns den Weg in Richtung Eingang versperrte, rannten wir ohne nachzudenken los und suchten unser Heil in der Flucht. Heute würde ich nicht mehr rennen, schon aus dem Grund, weil ungefähr in der Mitte des Blocks eine etwa 1 Meter breite Kluft war, wo sich der Block leicht knickte die heute schon aus psychologischen Überlegungen ein fast unüberwindliches Hindernis für mich darstellen würde. Ok, es ist nur nen Meter, aber was ist wenn man abrutscht oder stolpert? Man denkt einfach zu viel als Erwachsener.
Damals dachten wir jedoch nicht nach, sondern sprangen einfach über diese Lücke hinweg, waren wir doch schon oft weiter gehüpft als diese kleine Entfernung. Der Hausmeister war jedoch schon wesentlich mehr am denken als wir, und so blieb er unschlüssig stehen um dann umzudrehen und sich zum Eingang zurückzubewegen. Nun standen wir also auf der anderen Seite des Blocks und wussten nicht was wir machen sollten. Der Hausmeister war sicher schon auf dem Weg zur Aufgangstür vom anderen Haus, und würde früher oder später dort auftauchen. Ein Plan musste her. Auf einmal zeigte Marcel auf die Eingangstür durch die wir gekommen waren. "Hey die steht noch offen. Der hat die nit zugemacht!" schrie er. Ohne lange zu überlegen sprangen wir wieder auf die andere Seite und gingen vorsichtig auf die Tür zu, jederzeit fluchtbereit falls uns der Hausmeister eine Falle stellen wollte. Das das ganze für den Hausmeister kein Fangespiel war sondern bitterer Ernst, und er einfach nur aus Eile die Tür nit zugemacht hatte kam uns damals garnit in den Sinn. Wir schauten vorsichtig in den Hausflur rein, und hörten den Fahrstuhl nach unten fahren. Also schlichen wir die Treppe runter und begannen durch den Verbindungstunnel im 9ten Stockwerk durch den gesamten Block zu rennen um auch ja nicht gesehen zu werden wie wir unten den Eingang verlassen. Glücklich der "Gefangennahme" entronnen beschlossen wir das das genug Aufregung für einen Tag gewesen wäre und das es an der Zeit ist mal Zuhause vorbeizuschauen was es denn so zum Abendbrot geben könnte. Beim Abschied sagte Michael noch "Hinten an der Schule gibts ne Baustelle. Morgen mal anschauen gehen?" Ich nickte nur und lief los.
Die schönsten und süßesten Süßigkeiten sind die, die man sich "heimlich" stibizen kann. Wir haben unten in der Arbeitsmedizin eine Schale mit Süßigkeiten (Gummibärchen etc.) rumstehen die mehr oder weniger regelmäßig aufgefüllt wird. Ab und an kann man da so im zuuuuufälligen Vorbeigehen reingreifen. Das erinnert mich jedesmal an die große blaue Keramikschüssel die bei meiner Oma im Garten stand. Sie hatte weiße Punkte drauf und es waren immer irgendwelche Süßigkeiten drin. Das gemeine an dieser Schüssel war, sie hatte einen Deckel und sie stand unerreichbar hoch auf dem Schrank. Jedesmal wenn wir im Garten waren holte Oma die Schüssel runter, und mein Bruder und ich durften einmal reingreifen und etwas rausnehmen.
Nun, aber viel interessanter war es doch zu warten bis die Erwachsenen alle beschäftigt waren, und dann klammheimlich mit dem Holzhocker aus der Küche zur Schüssel hochzusteigen und sich selber noch eine handvoll Süßigkeiten zu genehmigen (man war ja ein braves und artiges Kind was sowas verdient hatte). Danach wurde der strategische Rückzug aufs Baumhaus angetreten und die so ergatterte Beute gerecht verteilt.
Ich bin sicher das Oma es gemerkt hat. Gesagt hat sie nie etwas. Aber dafür sind Omas ja schließlich da :)
Ich bin ja schon früh mit Drogen in Berührung gekommen. Zigaretten waren der Einstieg. Wie es so einige Sachen gibt an die sich jeder Mensch sehr genau erinnern kann (der erste Kuss, das erste Mal etc.) erinner ich mich auch noch sehr genau an meine erste Zigarette. Ich war zwölf Jahre alt.
Wir waren gerade frisch umgezogen. Es war Sommer, ich kannte niemanden in der neuen Klasse und auch sonst war mir die Gegend ziemlich fremd. Direkt vor dem Haus lag ein Naturschutzgebiet, eingegrenzt von den dicken grün angestrichenen Rohren der Fernwärmeversorgung. Ich wusste nicht wirklich etwas mit mir anzufangen, also wanderte ich an den Rohren entlang und suchte eine Stelle an der man unter ihnen durchkann ohne direkt durch das Gestrüpp krabbeln zu müssen. Auf einmal hörte ich über mir eine Stimme. "Du bist der Neue stimmts?". Ich schaute hoch und sah Marco auf den Rohren sitzen, ein Junge aus meiner neuen Klasse. Ich nickte und wollte schon weiterlaufen, als er meinte ob ich nicht raufkommen will und mit ihm zum "Gulli" laufen wolle. Ich zuckte mit den Schultern, nahm seine Hand und ließ mir von ihm auf die Rohre raufhelfen.
Oben angelangt wanderten wir eine Weile die Rohe entlang, bis ich von weitem eine Gruppe Jungen und Mädels auf ihnen sitzen sah. Sie waren zum Teil aus meiner Klasse und zum Teil aus unserer Parallelklasse. Die Stelle wo sie saßen war nicht weit von dem kleinen Fluss, der Wuhle, entfernt. Direkt am Ufer war ein Gulli mit Betonring drumherum. Er war stillgelegt und anstatt nur eine einfache Wartungsröhre zu sein, führte dieser Gulli in eine Art Gewölbe das früher scheinbar mal als Aufangbecken für Unrat diente, mittlerweile aber durch Regen, Wind und Wetter sauber gespült war. Unten war es immer kühl und trocken und man sah das in einer Ecke öfter ein Feuer gemacht wurde. Es rocht leicht staubig und muffig, aber es gab kein Anzeichen von dem Gestank den man normalerweise mit einem Gulli assoziiert.
Wir saßen und lagen also oben auf den Rohren, ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen und redeten wenig. Ab und an wurde ein Scherz gemacht und ansonsten dem Wind und dem Fluss zugehört. Auf einmal fragte jemand ob denn noch wer eine Zigarette für ihn hätte. Franzi zog eine Schachtel aus ihrer Tasche, und fing an der Reihe nach anzubieten. Ich nahm mir auch eine aus der Schachtel, drehte sie aber unschlüssig in den Händen und wusste nicht wirklich was damit anzufangen. Klar, bei meinen Eltern hab ich schon mein ganzes Leben lang Zigaretten gesehen, und ziehen durfte ich auch schonmal (was ich damals aber nicht wirklich prickelnd fand). Aber da ich neu in der Runde war, und nicht direkt von Anfang an aus dem Rahmen fallen wollte, ließ ich mir also auch noch Feuer geben und rauchte diese Zigarette auf "Pustebacke". Bis dann irgendwer mal meinte ich soll doch mal einen Zug nehmen und "Hhhhhhh! Mama kommt!" sagen. Ein kurzes Husten und dann fing das Kreiseln an. Alle grinsten und die Mädels kicherten. "Deine erste Zigarette?" fragte Ulli. Ich nickte und nahm noch ein Zug. Das Kreiseln war nämlich angenehm. Es drehte sich alles im Kopf und die Welt wirkte auf einmal ein ganzes Stück intensiver. Diesen Nikotinflash hatte ich bei den nächsten zwei oder drei Zigaretten danach nochmal. Danach nur noch wenn ich lange Zeit keine mehr geraucht hab. Ich find ihn noch immer angenehm, auch wenn ich mittlerweile weiß wie schädlich rauchen ist.
Diese Gruppe Mädels und Jungs sollte also für so ca. die nächsten 8-10 Jahre den harten Kern "meiner" Clique bilden. Wir waren viel zusammen unterwegs, bauten zusammen Mist und badeten ihn auch zusammen wieder aus. Klar, man hat sich nicht immer verstanden, aber die meiste Zeit war diese Clique wie eine kleine Extrafamilie für mich. Mit diesen Menschen trank ich mein erstes Bier und diese Menschen waren auch dabei als ich das erste mal richtig besoffen war. Es blieb lange Zeit bei Zigaretten und Bier, bis eines Tages Freunde von Freunden auftauchten und die ersten Joints rumgehen ließen. Damals ließ ich die Finger davon, weil ich der Sache nicht traute. Bald waren einige aus der Clique regelmäßig bekifft, oder stiegen direkt auf Chemie um. Auf Partys erlebte man nun immer mal wieder Abstürze anderer, wenn sie grün anliefen und sich die Organe auskotzen. Oder solche die mit LSD und Co. nicht klarkamen und auf einmal in die Küche rannten um mit einer Gabel (fiktiven) Goulasch von den Wänden zu kratzen. Von Schlümpfen bis weißen Killertauben hatten wir fast jede Hallu auf diesen Partys, und es wurden immer wieder Witze drüber gerissen. Ich hielt mich die meiste Zeit an meinem Bier oder Whisky fest und ließ die anderen das Zeug schlucken. Was auch dafür sorgte das ich mehr oder weniger irgendwann zum "Aufpasser" auf diesen Partys avancierte.
Ich hab Leute von Balkonbrüstungen zurückgezogen auf die sie klettern wollten weil sie dachten sie könnten fliegen, ich hab Absturzopfern die Schüssel gehalten und ich hab den Notarzt gerufen wenn es so aussah als ob jemand gleich aufhört zu atmen. Trotz allem war es noch immer meine Clique, und so passierte es das ich mich eines Abends in einer Disco doch dazu überreden ließ einmal ein Paper (mit LSD beträufeltes Papier) zu probieren. Wie es sich anfühlt lässt sich nicht beschreiben, sondern nur erleben. Ich finde es weder angenehm noch berauschend wenn ich die Kontrolle über mich selbst verliere. Nun, dieses Zeug versuchte genau das zu bewirken, und es gewann langsam aber stehtig die Oberhand. Auf einmal wurde es mir in dieser Kellerdisco viel zu stickig und ich wollte eigentlich nur noch nach Hause.
Also stiefelte ich los in Richtung Heimat. Nunja, bis auf einmal der Zaun neben mir anfing sich zu biegen und mich einschloss. Im Nachhinein weiß ich das das eine Hallu war, aber damals, zu diesem Zeitpunkt, jagte es mir einen derartigen Schrecken ein, dass ich einfach stehen blieb und mich nicht mehr weiter traute. Wie lange ich dort stand weiß ich nicht. Es muss aber eine ganze Weile gewesen sein nach dem Muskelkater zu schließen den ich am nächsten Morgen hatte. Irgendwann war der Zaun auf einmal nur noch ein Zaun, und ich wankte nach Hause und beschloss noch vor dem Einschlafen "Nie wieder Chemie".
Nachdem die Clique so langsam auseinanderbrach, weil jeder irgendwie auf einmal andere Interessen hatte, begann auch der Einstieg ins Berufsleben. Ich selbst hatte zwar eine Lehrstelle bekommen, wurde dort aber kurz vor dem Ende der Probezeit wieder entlassen. Also ließ ich mich vom Arbeitsamt einer ABM-Maßnahme zuweisen und war nun also im Garten- und Landschaftsbau beschäftigt. Dort lernte ich auch Nadja kennen, die in meinem Alter war, und sich regelmäßig in irgendeiner Ecke einen Joint ansteckte. Wir kamen gut miteinander klar, und ab und an überredete sie mich doch einfach mitzurauchen. Da sie ziemlich sanftes Gras rauchte, hatte der Joint ne aufheiternde Wirkung, und nicht selten musste uns der Vorarbeiter aus irgendeiner Ecke scheuchen in der wir rumsaßen und vor uns hin kicherten. Das der Vorarbeiter sobald wir um die Ecke waren die letzten Reste vom Joint selber "vernichtete" bekamen wir erst später raus. Auch wenn wir uns regelmäßig wunderten warum er uns nicht meldete.
Ich habe nie regelmäßig Joints geraucht oder getrunken. Chemie nur einmal probiert um es für immer zu lassen und das einzige wirkliche "Drogenproblem" das ich derzeit habe sind die Zigaretten. Ich find es ok wenn Jugendliche, wie wir es damals waren (und ich hätte nie gedacht das ich das mal schreibe..."DAMALS"...Ich werd alt...), sich ausprobieren und auch mal alles testen was sie so in die Finger bekommen. Nur sollte es nicht überhand nehmen.
Viele die ich von damals kenne haben irgendwann den Absprung geschafft, einen normalen Beruf ergriffen und eine Familie gegründet. Sie haben Arbeit und sie wissen wo sie im Leben stehen. Klar, ich kenn auch ein oder zwei Fälle die es nicht geschafft haben. Die immer noch in irgendwelchen Butzen hausen, sich täglich zudröhnen oder es sogar garnit geschafft haben und von denen jetzt nur noch eine Erinnerung in Granit existiert. Aber das sind sehr wenige von sehr vielen. Mir hat dieses "ausprobieren" nicht geschadet. Es hat mir gezeigt was interessant und was uninteressant für mich ist. Und hätt ich die Chance diese Zeit nochmal zu leben, ich würde sehr wenig anders machen.
Direkt vor dem Haus gab es den kleinen Fluss. Man hätte ihn vom Wohnzimmer aus sehen können, wenn er nicht in einer Senke geflossen wäre. Das ganze Gebiet vor dem Haus war Naturschutzgebiet, und für uns Kinder ein einziger großer Spielplatz. Irgendwann begannen Bauarbeiten für ein Hochhaus, direkt am Rand dieses Naturschutzgebietes. Es war ein 21-Geschosser den sie da hochzogen. Man konnte zusehen wie die Stockwerke wuchsen.
An einem Wochenende entdeckten wir auf der Baustelle stapelweise Styroporplatten, von uns auch liebevoll "Quietschepappe" genannt. Wir "borgten" uns einen dieser Stapel, klauten dem naheliegenden Plus ein paar Holzpaletten und bastelten uns unsere eigenen Flöße. Viel Quietschepappe unter die Holzpaletten geklemmt und so ein Floß trägt wunderbar einen 35 kg schweren Urwaldforscher einen kleinen Fluss runter wenn man sich genau in die Mitte des Floßes setzte und sich nur zum Rudern mit dem Stück Brett bewegte. Der Fluss war zwar nicht wirklich lang, dafür floss er aber ziemlich langsam, so das es schon seine Zeit brauchte bis man von einer Müllabscheide (in unseren Augen rieeeesige Wasserfälle) zur nächsten gelangt war. Daraus konnte man auch wunderbar Wettbewerbe machen wer schneller von einer zur anderen unterwegs war, ohne vom Floß zu fallen. Diese Müllabscheiden sammelten so ziemlich alles was den Fluss runterschwamm, dementsprechend "sauber" waren sie auch. Also musste man zusehen das man vor dem gefährlichen Wasserfall vom Floß runterkam. Ohne nasse Füße und Hosenbeine klappte das fast nie.
Leider war der Spass, nachdem wir 3 oder 4 Flöße an den Wasserfall verloren hatten und auf der Baustelle der Quietschepappe-Nachschub kindersicher gelagert wurde, ziemlich schnell wieder vorbei. Aber für ein Wochenende waren wir Flusskapitäne, Piraten, Entdecker und Meeresbezwinger.
Heute ist mir schon den ganzen Morgen so als ob Freitag wäre. Leider wieder nur ein Wunschtraum.
Was mir zur Zeit irgendwie ein wenig fehlt, ist die Zeit in der Berufsschule damals. Jedesmal wenn ich Berufsschule hatte, konnte ich eine Stunde länger schlafen, fuhr dann gemütlich zur Berufsschule und hörte mir den Unterrichtsstoff an. Ok, wenn mir langweilig war schlief ich eher (saß ganz hinten) oder laß ein Buch, aber alles in allem war ich doch eher am lernen. Wir hatten bis auf eine Ausnahme wirklich gute Lehrer und die Leute in der Klasse waren auch alle wirklich ok. Einige meiner besten Freunde habe ich in der Berufsschule kennengelernt. In den Pausen gingen wir immer zu einem kleinen Imbiss in der Nähe, tranken Kaffee/Kakao und quasselten. Auch Nachmittags waren wir öfter zusammen unterwegs. Auf der einen Seite bin ich froh das die Lehrjahre vorbei sind, aber auf der anderen Seite, vermisse ich sie doch ein wenig. Allein schon wegen den zwei Tagen "Entspannung" in der Woche. Wie waren eure Lehrjahre?
Ich kann mir ein Leben ohne Computer und die ganzen kleinen elektronischen Helfer nit mehr vorstellen. Ohne mein Handy würde ich niemanden mehr erreichen und sämtliche wichtigen und unwichtigen Termine vergessen. Ohne Internet wüsste ich manchmal nit wie ich von A nach B kommen soll und ohne PC müsste ich das Papiermonster hier mit ner elektrischen Schreibmaschine bekämpfen.
Der erste "PC" an den ich mich erinnern kann, war ein
Z1013 Selbstbausatz. Aufgeschraubt auf ein Küchenbrett, mit einer selbstgebastelten Tastatur und einem alten Kassettenspieler als "Laufwerk". Programme für das Gerät erhielt man per Kassettenkopie, übers Radio (ja...über das Radio, als Sonderausstrahlung in Computersendungen) zum mitschneiden oder einfach per abtippen der Programme aus Computerzeitschriften. Die Bildausgabe erfolgte über unseren kleinen Schwarz-Weiß-Fernseher, was aber eh nix machte, da der Z1013 nunmal nur Schwarz-Weiß konnte. Zu der Zeit war ich ca. 9 Jahre alt.
Weiter ging es dann mit dem
ZX81. Kleine schick aussehende schwarze Kiste mit Folientastatur und man höre und Staune 16 kb Zusatzspeicher in einem faustgroßem Extrakasten den man hinten anstecken musste. Keine Ahnung wie mein Dad damals an das Ding rangekommen ist, da es von Sinclair war und diese Firma in der ehem. DDR nicht wirklich ansässig war. Auf jeden Fall hatten wir so ein Gerät, und klein Legatus saß stundenlang davor um Spiele aus Sinclair-Zeitschriften abzutippen. Manchmal ließen sich die so abgetippen Spiele sogar starten. Seltener abspeichern. Aber das war mir egal. Die (nicht vorhandene) Grafik bestand aus Klötzchen in Schwarz/Weiß und es gab so tolle Dinge wie dem Känguruhbaby (kleiner Klotz)in den Beutel seiner Mutter (viele kleine Klötzchen) zu helfen indem man es reinwirft (Abstandsanzeige, Taste von 1-9 drücken und durch Zufall landete es ab und an im Beutel).
Was genau als nächstes kam weiss ich nicht mehr. Schwanke gerade zwischen
KC85/3 und
C16. Irgendwann hatten wir auch mal einen
PC10 der aber für mich spätestens dann sehr uninteressant wurde, als ich feststellte das sich auf ihm keine Spiele zum laufen bringen ließen.
Am liebsten saß ich aber am KC85/3. Viele Spiele, in Farbe, mit einer Ausgabe die man wirklich schon Grafik nennen konnte und mit einer vernünftigen Tastatur. Zwar wurden die Programme immer noch über Datasette eingelesen, aber das funktionierte eigentlich ganz vernünftig, sofern man die richtige Lautstärke am Kassettenspieler einstellte. Da gab es dann so Spiele wie
Digger und streckenweise sogar richtige Rollenspiele in (Fake)-Vektorgrafik.
Dazwischen tauchten auch bei meinen damaligen Freunden die ersten Spielkonsolen wie Atari 2600 usw. auf und die ersten Schneider-CPCs standen in den Wohnzimmern von den Jungen wo die Eltern gute Beziehungen hatten.
Nunja, nach der Wende nahmen dann die PCs und Konsolen bei mir die normalen Formen an. Von 286 über Sega Megadrive usw. hab ich mehr oder weniger fast alles bis heute gesehen. Vermissen möchte ich kein PC davon. Immer hat mir sowohl das Spielen als auch die Arbeit mit PCs Spaß gemacht. Selbst wenn immer mal wieder Momente zum Haareraufen dabei waren, kam immer irgendwann die Erleuchtung wie ein Problem angegangen werden muss um es zu lösen. Wo wir damals über 1 MB RAM stolz waren, sind es heute 2 GB um die neusten Spiele vernünftig zum laufen zu bekommen und was sich im Grafiksektor getan hat spottet eh jeder Beschreibung.
Ich bin und bleibe ein Computerjunky, und ich fühl mich sehr wohl dabei. Ich kann auch mal 3 Monate ohne Internet und Fernsehn. Aber nen Computer muss dastehen, selbst wenn ich ihn nit einschalte, mir reicht schon zu wissen, dass ich es könnte.
Wie schauts bei euch aus? Wer kennt überhaupt noch die alten PCs?
Das erste an was ich mich bewusst erinnere, ist eine großer Raum mit vielen Betten. Holzklappbetten um genau zu sein. Auf ihnen liege viele Kinder, schlafend. Von meinem Bett aus sehe ich eine grüne Tür, mit einem schmalen Fenster in der Mitte. Durch dieses Fenster sehe ich das Gesicht meiner Mutter, wie sie mich anlächelt und mir zuwinkt. Ich will zu ihr, doch die Erzieherin flüstert das ich nicht darf. Das gefällt mir überhaupt nicht. Aber ich warte und bin leise. Meine Mutter schaut immer noch, und wartet auch. Die Schlafenspause ist ja gleich rum.
einen Garten in Zühlsdorf. Als ich klein war bin ich dort gerne mit rausgefahren. Wenn man durch das große Tor in den Garten kam, sah man erstmal eine große Wiese, auf der rechten Seite ein paar kleine Bäume und links stand ein alter schwarzer Schuppen. Hinter dem Schuppen war ein kleiner Wald aus Kiefern. Ein Stück weiter nach hinten waren Beete, die Oma J. angelegt hatte. Dort gab es fast alles was so ein Gemüsebeet hergeben muss. Zwischen den ganzen Möhren, Tomaten, Zwiebeln und Bohnen waren auch Erdbeeren.
Rechts stand ein Holzschuppen und neben ihm war ein Kompost-Haufen. Vor dem Anbau am Haus, war links neben dem kleinen Schuppen noch ein Plumsklo, so ein richtig altes mit Herzloch in der Tür und Eimer unterm Donnerbalken. In der Mitte vom ganzen stand ein riesengroßer Strauch, an dem Opa J. immer das Metallfass zu stehen hatte in dem er selber Gülle zum düngen machte. Dann kam am anderen Ende des Gartens das Haus. Nach dem 2. Weltkrieg war das eigentlich noch kein Haus, sondern ein alter Eisenbahnwaggong, dem nur die Räder abmontiert waren und den man dann auf ein Fundament gesetzt hatte. Als erstes hatte man eine kleine Veranda angebaut und anschliessend ein etwas größeren Anbau. Über das ganze wurde dann ein Dach gebaut, was mit dicker Teerpappe bedeckt war. Später kam dann noch ein Anbau an der rechten Seite dazu wo eine Toilette und eine Dusche eingebaut wurden.
Hinter und rechts neben dem Haus waren viele Sträucher mit Stachel- und Johannisbeeren. Überall standen Apfel- und Kirschbäume, die regelmäßig von mir und Bruderherz geplündert wurden. Im Sommer stand links neben dem Haus immer ein großes Schwimmbecken wo wir sehr oft baden gingen.
Das erste an was ich mich im Zusammenhang mit unserem Garten erinnern kann, sind die Tage wo mein Opa noch ein wirklich starker und großer Mann war. Immer war irgendwas zu tun. Ich sah ihn nur in seinen blauen Arbeitsklamotten rumrennen und hier mal Hecken beschneiden, dann dort die Beete bewässern und anschließend Dreck mit der Schubkarre wegfahren. Wenn mein Bruder und ich mal nicht an die höher hängenden Kirschen oder Äpfel rankamen, hob er uns hoch, damit wir sie pflücken konnten. Oder er holte einen langen Holzstab mit einem Beutel am Ende mit dem man die Äpfel ernten konnte die ganz oben im Baum hingen.
Oma stand meistens in der kleinen Küche, und kochte oder sie kümmerte sich um die Beete. Oft lag sie auch in einem Liegestuhl vor dem Haus in der Sonne und lass in einem Buch oder ruhte sich aus. Mein Dad half meinem Opa, und meine Mom half meiner Oma.
Um unseren Garten herum gab es noch ein paar andere Häuser und dann viel Wald. Nach dem Essen holten mein Bruder und ich unsere Fahrräder aus dem Schuppen und fuhren die ganzen Waldwege entlang, suchten Pilze wenn es an der Zeit dafür war oder bauten mit den anderen Kindern die dort noch so waren am Baumhaus das wir im Wald zwischen 5 oder 6 großen Bäumen bauten. Das Material dafür sägten wir uns zurecht und die Nägel wurden heimlich aus dem Schuppen genommen oder von den anderen Kindern mitgebracht. Wir fuhren Wettrennen auf den Sandwegen oder, wenn die Eltern es erlaubten, mit den Fahrräder bis zum Zühlsdorfer See und gingen baden.
Irgendwann konnte mein Opa nicht mehr alles machen was er gerne im Garten machen würde. Das Alter machte sich bemerkbar. Er schnaufte dann immer sehr stark und meine Oma sagte ihm er solle aufhören und sich ein bisschen ausruhen. Zu der Zeit war ich ca. 12 Jahre alt und wollte auch langsam nicht mehr immer mit in den Garten raus müssen. Die Beete wurden verkleinert und meine Eltern fuhren nun oft alleine mit raus um zu helfen. In der Zeit wo ich so zwischen 14 und 16 Jahre alt war, kam ich höchstens nur noch mal am Wochenende mit um zu Grillen oder meinen Eltern zu helfen, wenn mein Dad etwas nicht alleine schaffte.
Heute ist der Garten wieder in 2 Parzellen aufgeteilt und verkauft. Aber die schönen Erinnerungen aus der Kindheit bleiben.
Liebe hiess Babette. Ich lernte sie im Ferienlager in Oelsa kennen. Dort war ich fast jedes Jahr in den Sommerferien. Als ich Babette traf, war ich 10 Jahre alt und wusste mit Mädchen nicht wirklich was anzufangen. Sie hatte lange braune Haare und blaue Augen, war so groß wie ich und hatte ein Lächeln das mich unweigerlich angezogen hat.
Eigentlich bestand mein damaliger Kontakt mit Mädchen eher in den üblichen Kinderstreichen wie Haare ziehen, zwicken und mit anderen Jungs drüber lästern wie doof sich die Mädchen allesamt benehmen. Doch in diesen 3 Wochen sollte sich das ändern.
Um Oelsa herum gab es nicht gerade viel. Das Ferienlager war eine Art ehemaliges Herrengut, das in der DDR-Zeit vom ZK der SED beschlagnahmt worden war und in ein Ferienhaus umgebaut wurde. Die Zimmer waren riesig, die Fenster fast so hoch wie die Wände und in das gesamte Gebäude passten locker 200 Kinder. Die Betreuung wurde zum Großteil von ehrenamtlichen FDJ-Mitgliedern und ein paar Erziehern übernommen. Und dann gab es noch die Maisfelder und die Berge.
Sobald man vor das große Eingangstor trat sah man nichts als Felder, ein paar Waldgebiete und die Berge. Auf den meisten Feldern wuchs damals Mais. Die meiste Zeit machten wir Wanderausflüge in die nähere Umgebung, besuchten Höhlen oder gingen in das Freiluftbad unten beim Dorf. An einem dieser Tage wanderten wir an einem Maisfeld entlang das in voller Frucht stand. Die Maiskolben waren zwar noch nicht ganz reif, was sie aber um so leckerer machte. Sie schmeckten leicht süß und waren ganz knackig. Diesen Geschmack verbinde ich heute noch mit Sommer und Erholung. Wir waren meistens in kleinen Gruppen zu 10-15 Kindern unterwegs. Eines der liebsten Spiele war, sich im Maisfeld zu verstecken und gegenseitig mit Maiskolben zu beschmeissen oder "Hasch mich" zu spielen.
An diesem Tag fand ich eine kleine "Lichtung" im Maisfeld. Etwas weiter weg hörte ich die anderen Kinder toben. Ich legte mich auf diese Lichtung und starrte in den Himmel. Bis Babette auftauchte. Scheinbar wollte sie auch ihre Ruhe haben und war schonwieder am weggehen als ich meinte das sie sich ruhig neben mich legen könnte. Erst schaute sie wohl ein wenig skeptisch, setzte sich dann aber doch nieder. Sie fragte mich was ich hier tun würde, worauf ich antwortete das ich nur in den Himmel schaun würde um Figuren in den Wolken zu suchen. Sie lächelte und auf einmal waren die Wolken für mich ziemlich uninteressant. Ich weiss nicht mehr genau wie lange wir redeten oder über was genau, nur noch das sie aus der Nähe von Dresden kam, dass erste mal in Oelsa im Ferienlager ist und in einer anderen Gruppe als ich währe. Irgendwann tauchte eine ziemlich atemlose Erzieherin auf und scheuchte uns zu den anderen zurück.
Von da an trafen wir uns täglich. Meist belacht und belächelt von den anderen, einschließlich der gängigen Kinderlieder wie "Ei ei ei was seh ich da..." usw. Irgendwie war uns das völlig egal.
Zwei oder drei Tage bevor die 3 Wochen im Lager zuende waren, trafen wir uns heimlich bei einer Brombeerhecke die hinter dem Gebäude war. Irgendwie traute sich keiner von uns beiden zu reden. Gerade als ich mit "Ich muss dir was sagen..." anfing tauchten 3 Jungs aus meiner Gruppe auf und schon war der Moment wieder vorbei der beinahe meine erste Liebeserklärung geworden währe.
Das letzte mal sahen wir uns am Tag vor der Abreise. Wir verabschiedeten uns voneinander, tauschten unsere Adressen aus und ich bekam einen kurzen Kuss auf den Mund, den ich noch eine ganze lange Weile nicht vergessen sollte.
Wir schrieben uns noch ein paar Briefe, die jedoch immer kürzer und belangloser wurden. In meinem letzten Brief schrieb ich ihr den Satz den ich ihr damals hinter dem Gebäude bei der Brombeerhecke so gerne sagen wollte. Eine Antwort bekam ich nie.