Wünsche euch da draussen einen schönen tiefen und gesunden Schlaf. Und ich hoffe mal das es bei euch ein paar Stündchen mehr sind als bei mir.
Die Chefsekretärin ist wieder da, mein Telefon klingelt nur noch wenn jemand was von mir will und mein Papiermonster hockt in der Ecke und wartet nur auf eine falsche Bewegung von mir um mich anzuspringen. Wir haben immer noch keinen Router für unsere neue Internetanbindung und laufen weiterhin mit der alten und das ganze System hier ist immer noch das reinste Chaos. Heute ist mir das alles aber einfach mal egal. Ich warte nur auf den Feierabend und sehe zu solange niemandem zu sehr auf die Zehen zu treten. Kein Nerv für nix.
Nächte von Sonntag auf Montag gehören verboten. Oder aber die Arbeitszeiten am Montag müssen so geändert werden, dass man mindestens 1-2 Stunden später anfängt. Gerade mir als Nachtmensch fällt es sehr schwer wieder um 5.15 Uhr aufzustehen wenn ich die Nächte davor kurz vor der Zeit erst ins Bett gekommen bin. Früher hab ich die Nacht von Sonntag auf Montag meist durchgemacht, und bin dann halt etwas früher ins Bett am Abend. Aber irgendwie klappt das auch nit mehr so. Ich glaub ich werd alt.
Wie immer aus dem Handgelenk geschossen, und erst später die Schönheit des Moments gesehen.
Es ist sehr stürmisch und regnerisch heute. Ich stehe oben auf dem Bahnhof, versuche erfolglos das Wetter zu ignorieren und warte auf meine Bahn. Da kommt ein junges Mädel, ca. 20-25 und stellt sich neben mich. Rot-Weiß gestreifter Wickelrock, Sandalen und eine rote Bluse. Sie ist klatschnass und bibbert am ganzen Leib. Ganz Gentlemanlike biete ich ihr meine Jacke an für die Zeit bis die Bahn kommt, einfach weil ich mir das Elend nit anschauen kann. Als Antwort ernte ich nur einen bösen Blick mit den Worten "Fick dich du Arsch!". Etwas verdutzt geh ich ein wenig auf Abstand und warte weiter auf die Bahn. Sie steigt in das selbe Abteil, setzt sich einen Platz weiter und fängt an zu weinen. Ich denke nicht, dass ich mit dem Arsch gemeint war.
Scheinbar fliegen heute die ganzen Flugzeuge von der ILA wieder nach Hause zu ihren Heimatflughäfen. Den ganzen Tag schon das Röhren von Propellermaschinen am Himmel. Ich liebe dieses Geräusch, auch wenn es vor noch nicht all zu langer Zeit eine ganz andere Bedeutung hatte.
Tage wie heute sind selten. Lange schon war ich nicht mehr so zufrieden mit mir selbst und meiner Umwelt wie heute. Irgendwie ist alles gerade wirklich im Lot und nichts tanzt weiter aus der Reihe als es sollte. Ich bin viel unterwegs und geniesse.
Das Wetter kann sich leider nicht wirklich entscheiden ob es noch in Richtung Winter oder schon eher zum Sommer tendieren soll. Heute Morgen kalt und windig, jetzt schwülwarm und windstill. Ich hoffe ja nur das irgendwann mal eine von beiden Seiten gewinnt.
Über manche Menschen kann ich einfach nur noch den Kopf schütteln. Auf dem Weg zu Bahnhof läuft vor mir eine Mutter mit ihren 2 Kindern. Als sie oben die Bahn einfahren sieht, fängt sie an zu rennen und zerrt dabei ihre Kinder mit sich. Da es nit meine Bahn war, laufe ich halt ganz normal weiter. Als ich im Bahnhof angekommen bin, steht besagte Mutter samt ihren zwei Kindern am Fahrstuhl und zappelt ungeduldig. Die Kleine zeigt auf die Treppen und meint das man doch laufen könnte, da meinte die Mutter "Auch dann schaffen wir die Bahn nicht mehr, ihr seid halt zu langsam". Natürlich ist die Bahn weg als die drei oben ankommen. Schuld waren übrigens die Kinder, weil sie zu langsam waren, wie man lautstarkt über den Bahnhof vernehmen durfte.
Also irgendwann soll ja Christus zum Himmel gefahren sein. Natürlich hat er bevor es soweit war, nochmal groß gesagt "An diesem Tag sollt ihr morgens um 7 Uhr losziehen euch die Hucke zusaufen und dabei mit dämlichen Klingelstöckchen durch die Gegend ziehen."
Ich mag "Herrentag" nicht besonders. Verordnetes Besaufen ist mir einfach zuwieder. Erwachsene Menschen führen sich auf als würde es kein Morgen geben, machen sich in der Öffentlichkeit zum Nappel und finden das alles auch noch ganz toll. Eigentlich war das ja irgendwann mal ein Tag, um Jesus Christus zu gedenken und zu feiern das er in den Himmel aufgestiegen ist. Aber ich denke mal das wissen nur noch die wenigsten. Ich selbst glaube nichtmal daran das sowas je passiert ist, werd aber den Teufel tun und mich an diesen ganzen sinnlosen Besaufereien beteiligen. Betrinken ok. Gerne im Freundeskreis. Aber nit aufgrund eines Datums und um es den ganzen anderen gleichzutun die der Meinung sind sie müssten sich ab 7 Uhr Morgens die Kante geben.
Manchmal machen mich Telefone agressiv...sehr sogar...
Ich sitze hier, Vitalic spielt "The Past", meine Gedanken wandern während meine Finger Arbeiten erledigen die mich keine Anstrengung oder Konzentration kosten. Kein Chef da, niemand da der stresst und heute der letzte Arbeitstag für diese Woche. Wünsche einen schönen Tag da draussen.
Mein Morgen begann damit, dass ich falsch herum auf meiner Schlafcouch lag. Aber nicht wie jetzt manche denken, dass ich mit den Füßen am Kopfende war, nein, wenn ich falsch herum sage, meine ich damit das ich Längs- und Querseite einfach vertauscht hatte. Man könnte auch sagen ich lag quer auf der Schlafcouch. Ja, ich glaube diese Beschreibung trifft es etwas besser. Nun, jedenfalls führte dass dazu, dass ich wie immer meine Füße im Halbschlaf auf den Boden setzen wollte, nur das sie diesmal mit viel Schwung im Kabelsalat meines Computers landeten. Da ich die Angewohnheit habe, aus Faulheit diesen Aufstehschwung auch dazu zu nutzen um aufzustehen, war ich also schon auf dem Weg in Richtung Bad, als mein akuter Bewegungsdrang nach vorne durch ein Hinderniss names Stromführungskabel gebremst wurde. Diese abrupte und für mich völlig unerwartete Bremsung meiner Füße zog es nach sich, dass mein Oberkörper weiterhin der Bewegung anhaften blieb, meine Füße sich jedoch keinen Millimeter weiterbewegen wollten. Auf gut Deutsch, ich fiel auf die Fresse. Nachdem ich ruhig liegend die Situation analysiert hatte, immer wieder unterbrochen von Einschlafbemühungen seitens meines Hirns, beschloss ich langsam doch mal die Augen zu öffnen. Dabei fand ich ein lang vermisstes Buch das unter meinem Wohnzimmertisch dahinvegetierte. Da meine Lage alles andere als bequem war, beschloss ich das es langsam an der Zeit wäre aufzustehen und sich weiter dem Weg zum Badezimmer zu widmen. Da ich schon immer gegen Frühsport war und Liegestütz eh nicht leiden kann, klammerte ich also meine Hand an die Tischkante um mich daran hochzuziehen. Die andere Hand griff reflexartig ebenfalls nach oben um sich irgendwo an der Schrankwand festzuhalten. Nun, meine Schrankwand ist jetzt 15 Jahre alt. Ikea-Modell, Pressspan und dementsprechend verarbeitet. Lange Rede kurzer Sinn, der Deckel meiner Schublade hinterliess keine bleibenden Schäden auf meinem Hinterkopf, nur mein Ego litt ein wenig. Nachdem ich es doch ins Bad geschafft hatte, ohne weitere Unfälle, Feuer, Überschwemmungen und Naturkatastrophen zu verursachen, schmiss ich mir ein wenig Wasser ins Gesicht, putzte meine Zähne und übersah dabei geflissentlich die leere Klopapierrolle die sich gemeinerweise und hinterhältig direkt in den Weg gelegt hatte, den ich benutzen wollte um den Ort der Ruhe und des Friedens zu verlassen.
Für kurze Zeit war der Ort dann nicht mehr so ruhig und friedlich, was aber auch zum Teil an den kräftigen Flüchen lag die ohne mein Zutun meinem Mund entfleuchten. Die hinterhältige Rolle hat einen Freiflug aus dem 11. Stockwerk bekommen, ich war definitiv wach, aber immer noch so verpeilt das ich natürlich mein Handy Zuhause hab lieben lassen und auch sonst gerade erstmal meine Gedanken sortieren muss. Und wie war euer Morgen so?
empfehle ich einfach mal von Cat Stevens "If you want to sing out, sing out" als kleines Stück Seelenheil das mir von einem sehr lieben Menschen nahegebracht wurde und an den ich wohl für immer denken werde sobald ich dieses Lied höre. Anhören!
Nach dem viel zu kurzen WE und der viel zu kurzen Nacht geht es jetzt in die zweite Woche ohne Chefsekretärin. Mein Papiermonster tanzt hier mittlerweile Samba auf den Tischen und grinst mich jedesmal fröhlich an wenn ich an ihm vorbei hetze um noch schnell irgendwas fertig zu machen. Die Außendienstler tauchen in Scharen auf, als würden sie riechen das ich gerade viel zu tun habe und die Chefs lassen es sich natürlich auch nit nehmen hin und wieder einfach mal so in mein Büro zu stolpern um mein Papiermonster mit Leckerlies zu füttern. Also alles in allem wird mein Tag wieder schnell rum gehen und ich werd viel zu tun haben. Aber mache ich mir deswegen Stress? Nein, schon lange nicht mehr. Als kleiner Azubi war es natürlich alles stressig. Vor allem als die versammelte Mannschaft rausbekommen hatte, dass ich nit nur schnell schreiben kann, sondern das ich dazu auch noch ein wenig von PCs verstehe. Auf einmal stand alle 2 Minuten jemand vor meinem Platz um mir irgendeine Frage über PCs zu stellen, die er sich mit ein wenig Nachschlagearbeit auch selber hätte beantworten können. Natürlich war man als Azubi stolz drauf wenn die "älteren" Semester zu einem kamen und ihre Fragen stellten. Dementsprechen ausführlich beantwortete ich sie auch. Genauso war es mit den Arbeiten. Jede Arbeit wo mir damals gesagt wurde das sie "SEHR DRINGEN UND SOFORT ERLEDIGT WERDEN" muss, war für mich auch sehr dringen und wurde sofort erledigt.
Das hatte den Effekt, dass ich manchmal an 3 oder 4 Dingen gleichzeitig arbeitete, Fehler machte und dementsprechend jedesmal den Kopf nach hinten gedreht bekam. Auch wenn ich meinen Hintern eigentlich ganz gerne anschaue, weil knackig und so, war das auf Dauer kein Zustand dem ich anhaltend ausgesetzt sein wollte, und somit begann ich die Dinge einfach etwas lockerer zu sehen. Dringende Dinge waren nicht mehr ganz so dringend, Sachen wurden nur noch einzeln, und dafür genauer erledigt und ich entwickelte eine sogenannte "Leck-Arsch-Mentalität (LAM)" wenn doch mal was schief ging. Diese LAM hatte ich schon in Grundzügen bei der Bundeswehr gelernt, doch hier gelang es mir, sie zu perfektionieren. Bei jedem Fehler und jeder Sache die ich nicht nach "Art des Hauses" ausführte, durfte ich mir von meinem Perso einen ca. halbstündigen Vortrag anhören, den ich nach dem dritten mal bereits fast mitsprechen konnte. Doch das wurde seltener, und irgendwann wurde akzeptiert das ich meine eigene Arbeitsweise habe, die nunmal nicht darin besteht, bei den Wörtern "DRINGEND" "WICHTIG" "SOFORT" und "GLEICH" zu springen und loszuhetzen. Ich hab gelernt das es nichts bringt sich von anderen Stress machen zu lassen. Und ich glaube, dass war die wichtigste Lektion die mir die Arbeitswelt beibringen konnte, denn der einzige Stress den ich heute noch habe, ist der den ich mir selber mache.