Leben nach der Uhr
Die Uhr war die Perfektionierung der Zeitmessung. Es fing mit harmlosen Sonnen- und Sanduhren an, gefolgt von analogen Uhren die vor allem erst in Kirchtürmen und als Taschenuhren zum Vorschein kamen und endete mit der Atomuhr. Alles um es Forschern zu ermöglichen zeitkritische Experimente besser zu verfolgen, um Menschen zu koordinieren und um auch ja keinen Termin zu verpassen. Selbst die innere Uhr des Menschen passt sich der äußeren Zeitauflegung an und es gibt nicht wenige Menschen denen einmal am Tag ein Blick auf eine Uhr reicht und sie wissen fast immer minutengenau wie spät es ist, dank dem automatischen "mitzählen" ihrer inneren Uhr. Aber manchmal, da gehen mir Uhren gehörig auf den Wecker. Gerade in Momenten die angenehm und schön sind, kann ein unbedachter Blick auf die Uhr die ganze Stimmung zunichte machen, einfach weil man auf einmal wieder die ganzen Termine im Kopf hat die man gerade erst vergessen hatte. Dies ist einer der Gründe warum ich keine Armbanduhr trage. Ich will nicht ständig daran erinnert werden, dass ich in 7 Stunden wieder aufstehen muss, oder das es noch 6 Stunden bis Feierabend sind. Klar, meist geht es im Leben nit ohne eine genaue Zeiteinteilung. Aber es gibt Tage, da finde ich das sehr schade. Da fehlt mir dann immer eine Südseeinsel auf der ich mal ein Jahr verbringen kann ohne einmal auf eine Uhr schauen zu müssen.
Legatus - 10. Dez, 13:30