Wenn man mitten in einer Menschenmenge steht und wartet, die Gedanken schweifen lässt und in den Ohren
hat, dann möchte man manchmal einfach Tanzschritte machen die man eigentlich garnit kann. Das Lächeln auf den Lippen erscheint automatisch, die Gedanken legen eine kurze Pause ein und der Blick schweift umher und betrachtet sich leise amüsiert die mürrischen Gesichter der Menschen um einen herum. Manchmal reicht ein Lied um die Welt ein wenig bunter zu machen. Schönes WE da draußen.
Ich habe mehr als 7 Jahre am Stück gearbeitet. Die längste Pause in dieser Zeit waren 3 Wochen Urlaub. Ich habe ein komplett neues EDV-System mit aufgebaut, habe mich täglich um große und kleine Probleme der Nutzer gekümmert, habe viel Papier beschrieben und war ein guter Papiermonsterbekämpfer. Ich habe jede Arbeit gemacht die man mir gegeben hat, bin viel in Deutschland rumgefahren wenn in Außenstellen mal was nit lief, habe Lehrgänge besucht wenn es nötig war und ich habe immer loyal zu meiner FIrma und meinem Chef gestanden, auch wenn mir das oftmals nicht leicht fiel. Nun bin ich seit dem 01.01.2008 als Arbeitsloser registriert. Und ich fühle mich das erste mal seit 7 Jahren wirklich entspannt. Mittlerweile verstehe ich jeden der sagt er braucht eine Auszeit. Ich hab mir meine jetzt genommen. Und langsam komme ich wieder in meinen eigenen Rhythmus.
Es liegt Veränderung in der Luft. Einige Sachen sind noch in der Schwebe, andere zeichnen sich schon am Horizont ab. Die Arbeit meldet sich nicht, obwohl ich eigentlich jede Woche für 8 h vorbeikommen sollte und ansonsten muss ich noch einige Dinge organisieren/regeln. Dazu fühlt sich das Wetter eher wie Vorfrühling an, und das mitten im Winter. Somit hab ich viele Dinge im Kopf die Zeit haben dort zu Kreisen. Aber es sind mehr schöne Dinge als Schlechte. Bin zufrieden. Wünsche nen schönen Restdonnerstag und nen guten Freitag da draußen.
Auch ich gehöre zur der Generation, die meist nich viel mehr als 1000 Euro im Monat zur Verfügung hat. Man kann davon Leben, aber große Sprünge sind nicht drin. Früher hat ein Student nach dem Studium ca. 2 Jahre gebraucht um im Arbeitsleben Fuß zu fassen. Mittlerweile hängt er zwischen 5 und 10 Jahre in der Warteschleife, hält sich mit Callcenter-Jobs und Praktikas über Wasser und versteht nicht warum keine Firma ihn fest anstellen will. Auch Schüler die nach der Schule (egal ob Abi, Real, oder Hauptschule) einen Job suchen, landen immer öfter in dieser Warteschleife. Die Firmen verlangen teilweise sechsmonatige Praktikas, geben nur Zeitverträge raus die sehr schlecht bezahlt werden oder rekrutieren einen Großteil ihrer Angestellten über Zeitarbeitsfirmen. Feste Stellen werden immer seltener. Ich hab bisher noch Glück gehabt, hab ich doch immer wieder eine feste Stelle gefunden. Aber andere suchen über Jahre ohne Erfolg. Wer mehr zu dem Thema wissen möchte dem sei sowohl das Buch als auch die Doku über die Generation 1000 Euro ans Herz gelegt.
Wenn einen das Gedankenkino nicht schlafen lässt, dass Gehirn unablässig neue Informationskaskaden sendet (egal ob erwünscht oder nicht), dann muss man etwas unternehmen. Da sich so ein Gehirn leider immer noch nicht einfach abschalten lässt, es sei denn man bevorzugt tödliche Methoden, muss man also den umgekehrten Weg gehen. Man füttert es mit Informationen. Nun liege ich hier also in meinem Bett, schaue mir eine Doku nach der anderen an und merke so langsam wie mein Gehirn zu müde wird um noch alles aufzunehmen was da so kommt. Derzeit läuft die Doku "Zwischen den Fronten - Die neuen Achsen der Macht" in der es um das Jahr 2008 geht, die Verteilung der Macht auf der Welt und in der behauptet wird, es sei die Schwäche Europas das es hier keine einheitliche Religion geben würde. Der Hedonismus sei auf dem Vormarsch, der Atheismus zu weit verbreitet und dies alles sei eine Schwäche die Europa früher oder später den Untergang bringen wird. Religionen können etwas bewegen, ja. Aber nur auf Kosten der einzelnen Menschen, meist mit durch Unterdrückung von Forschergeist und freiem Denken und sie ersticken Kreativität und Kunst. Menschen die, egal an welchen Gott, glauben sind keine schlechten Menschen oder anders. Auch sie sind kreative Forscher, Wissenschaftler und Denker. Nur wenn die Religionen staatlich verordnet und sogar unter Zwang umgesetzt werden, dann ersticken sie alles was einem Land zu Größe und Stärke verhelfen kann. Darum sehe ich die fehlende Religiösität in Europa nicht als Schwäche, sondern als Stärke. So, und nun geh ich ins Bett. Gute Nacht da draußen. Ich wünsche schöne Träume.
Die erschütterte Frage meines Ex-Cheffes "Also kann ich mit ihnen nicht mehr rechnen" als ich ihm sagte das ich woanders eine Arbeitsstelle aufnehmen werde...
So...heute wieder beim Verein fürs Verwalten von Arbeitslosen gewesen. Schön brav meine Anträge auf Kohle mitgeführt und die vielen bunten Papiere die die da so haben wollen. Mein Antrag wurde auch direkt bewilligt, und so darf ich nun stolz verkünden das der Staat bereit ist mir 60% meines vorherigen Gehaltes zu zahlen. Juhu. Habs sogar schwarz auf weiß mit Zahlen und so. Die Dame die mich Verwaltet war weder durch Lächeln, Höflichkeit und artig "Guten Tag" sagen zum lächeln zu bringen, oder dazu mich anzuschauen, so das man sich dann die 30 Minuten gegenübergesessen hat, ohne kaum ein Wort zu reden. Also hab ich mich wirklich ordentlich verwaltet gefühlt, womit die Dame ihren Job ja gut gemacht hat.
Jeder Mensch hat Probleme...und jeder Mensch hat seine eigene Taktik mit ebend solchen umzugehen. Es gibt Menschen die stellen sich auch dem größten Problem, analysieren es, packen es an und versuchen es zu beseitigen. Dann gibt es welche, die auch vor dem kleinsten Problem die Augen verschließen, es ignorieren und hoffen das es sich von alleine löst. Einige sind wie gelähmt wenn Probleme auftreten. Sie schauen einfach zu wie das Problem wächst und wächst, fürchten sich davor und tun nichts weil sie vor Angst nix tun können. Manche Menschen arrangieren sich mit ihren Problemen, wissen das sie da sind, und tun immer genau so viel für eine Lösung das das Problem nicht wächst, aber auch nicht weggeht. Und dann gibt es viele viele Mittelwege zwischen diesen ganzen "Lösungen".
Ich selbst bin jemand der diese Mittelwege häufig geht. Vor manchen großen Problemen schließe ich einfach die Augen und hoffe stumm das sie doch verschwinden mögen. Zumindest so lange bis die ganze Sache mir dann über den Kopf wächst oder mich jemand an die Hand nimmt und mir bei der Problemlösung hilft. Probleme die ich glaube lösen zu können werden von mir zerlegt, analysiert und oftmals mit Erfolg angegangen. Mit kleineren Problemen versuche ich mich zu arrangieren, zumindest bis sie entweder zu großen werden und ich sie dann anpacken kann oder bis sie von alleine verschwunden sind. Oftmals hilft es mir auch einfach mal zu schauen was für Probleme andere Menschen haben, und dann fällt mir auf wie klein und lächerlich meine Problemchen dagegen wirken. Mag nicht die beste Art sein um sich einen Ansporn zu holen die eigenen Probleme zu lösen, aber es wirkt. Und vor allem schaue ich immer erst ob ich selber der Auslöser dieser Probleme war, oder ob es an jemand anderem liegt das ich jetzt gerade dieses Problem habe. Dazu braucht man zwar oftmals eine gute Selbstreflexion und muss sich auch selber mal kritisieren können, aber wenn man dann erstmal den Auslöser der Probleme gefunden hat, ist es meist nur noch ein kleiner Schritt bis zur Lösung selbiger.
Schlussendlich gilt: Es gibt wenige Probleme heutzutage die sich nicht auf die eine oder andere Art lösen lassen. Man muss halt manchmal nur die Ärmel hochkrempeln und etwas tun.
Wünsche noch ne schöne Mitte der Woche da draußen. Man könnte auch Mittwoch sagen. Zwei Tage bis Wochenende. Lasst euch nit ärgern. :)